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früherer Zeit, welche, wenn sie nicht selbst in Donzdorf wohnten, doch Lehengüter von Rechberg besaßen, sind zu nennen z. B. die Oberhuser, die Alchingen, die Fladen.

Aus den Rechtsalterthümern von Donzdorf ist zu erwähnen, daß den 13. Juni 1483 die Gemeinde Donzdorf mit Bewilligung Hugos von Rechberg und seiner Mutter Margaretha beschließt, ihre Urtheil von dem Gericht in Göppingen als Obergericht zu holen, doch mit Vorbehalt der Appellation an die von Rechberg.

Der Ort, wie das übrige rechbergische Gebiet, hatte schon mancherlei Drangsal zu erdulden. Eine im Jahr 1515 ausgebrochene Empörung der Unterthanen gegen ihre Herrschaft, der Zug des schwäbischen Bundesheeres gegen Württemberg (1519), der schmalkaldische (1546) und noch mehr der dreißigjährige Krieg schlugen dem Gebiete und besonders dem Orte Donzdorf harte Wunden; während des 30jährigen Kriegs wüthete auch die Pest, so daß im Jahr 1634 gegen 700 Menschen wegstarben.

Über die Mediatisirung des rechbergischen Gebiets im Jahr 1806, in Folge deren Donzdorf im Jahr 1806 an Baiern, welches von 1808–1810 hier ein Mediatgericht eingesetzt hatte, gekommen war, später, den 6. Nov. 1810 von Württemberg in Besitz genommen wurde, vergleiche S. 109.

b) Grünbach, ein katholischer Weiler mit 6374/8 M. eigener Markung und 75 Einwohnern, 1/2 Stunde von Donzdorf, rechts am Wege nach Weißenstein, mit einer Kapelle zum Apostel Petrus, hat gute Felder, Wiesen und Baumzucht und eine Stiftung mit 6500 fl. Vermögen. Im 15. Jahrhundert befand sich hier ein berühmtes Gesundbad, worüber Heinrich von Rechberg im Jahr 1481 einen kaiserlichen Schutzbrief „über das Wildbad im Nenninger Thal bei Grünbach“ erhielt. Die Badgebäude sind verschwunden; der Badbrunnen, der aus 3 Röhren fließt, hat vortreffliches Trinkwasser.

c) Hagenbuch, Weiler mit 3375/8 M. eigener Markung und 36 katholischen Einwohnern, 1/4 Stunde von Donzdorf

Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 183. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_183.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)