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sich deshalb zugleich Herren zu Trackenstein schrieben. Im Jahre 1589 verkaufte Eitel Fritz von Westerstetten Gut und Schloß Trackenstein sammt beiden Weilern und dem Hof zu Hohenstadt, Mördlins Hof genannt, an den Freiherrn Kaspar Bernhard von Rechberg, der es aber noch in demselben Jahre an den Grafen Rudolf von Helfenstein († 1601) verkaufte. Das Schloß, welches auf einem kleinen Gebirgs-Vorsprung hinter dem Dörfchen Unterdrackenstein, nahe bei Oberdrackenstein stund, wurde wegen Baufälligkeit im Jahre 1679 abgebrochen; seine Stelle ist noch an den daliegenden Steinhaufen erkennbar.

Vom 17. Jahrhundert an theilte der Ort das Schicksal der Herrschaft Wiesensteig, und wurde unter anderem im Jahre 1752 an Baiern verkauft.

Drackenstein kommt zuerst den 1. Juli 1207, und zwar unter dem Namen Steine vor, aus Veranlassung, daß Bischof Werner von Constanz die Stiftung des Kirchensatzes in Drackenstein und eines Gutes in Wittingen etc. an Kloster Ursperg, welche Anselm von Justingen und seine Mutter Mathilde gemacht hatten, bestätigte, wie diß sonst schon seine Vorgänger Berthold († 1179), Hermann und Diethelm gethan (Urk. des K. Staats-Arch.), eine Bestätigung, welche den 3. Nov. 1208 Erzbischof Sigfried von Mainz (ebendas.), desgleichen den 6. Juli 1209 Papst Innocenz III. (Lang Reg. Boic. 2, 36) wiederholte. Kloster Ursperg kaufte unter anderem im J. 1431 dem Stifte Constanz die Annaten wegen der Pfarrei Drackenstein ab (Cleß Kulturgesch. C. S. 428). Es veräußerte jedoch sein Patronatrecht im Jahre 1533 an das Kloster Adelberg (Rink S. 97), welches im nämlichen Jahre dieses Recht wieder an Württemberg verkaufte. (Cleß B. S. 113). In ältern Zeiten war Gosbach nach Drackenstein eingepfarrt (s. Gosbach). Neben der Pfarrstelle bestund in Drackenstein eine Kaplanei, welche im Jahre 1841 aufgehoben und deren Einkommen theils der Pfarrei Drackenstein, theils der Pfarrei Baisingen (stauffenbergisches Patronat) zugewiesen wurde. Das Patronatrecht zur Pfarrstelle hat

Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_192.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)