Seite:OAGeislingen 195.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

evangelische und katholische Pfarrei wurde im Jahre 1649 durch Vergleich mit Ellwangen bestätigt. Bis zum Jahre 1719 wurde die Pfarrei von benachbarten ulmischen Geistlichen versehen, und hernach ein beständiger Pfarrverweser mit Wohnung im Schloß angestellt. Im Jahre 1769 baute Graf August Christoph ein eigenes Pfarrhaus und bewilligte dem Pfarrer eine angemessene Besoldung, so daß bis zum Jahre 1815 eigene, vom Gutsherrn angestellte, Pfarrer bestanden. Seit 1815 verweigert jedoch die Gutsherrschaft die Fortreichung jener Zulagen, und es ist hierüber ein Rechtsstreit anhängig. Seitdem wird die Pfarrei, anfänglich von Altenstadt, nachher durch eigene Pfarrverweser, jetzt, von Stötten aus versehen. Die evangelische Almosenpflege hat ein Vermögen von 6080 fl., welche großentheils von Stiftungen der degenfeldischen Familie herrühren. Der Kirchhof ist den Katholiken und Protestanten gemeinschaftlich.

b) Der Helenenhof, mit 1 Wohnhaus, 1 Scheuer und 7 evangelischen Einwohnern, 1384/8 Morgen, und

c) der Christophshof, vorher Eulen- auch Schlegelhof, mit 2 Wohnungen und 1 Scheuer und 12 evangel. Einwohnern, 2593/8 Morgen, liegen beide auf der Alp, nahe am Wege nach Waldhausen.

d) Der Schloßhof, mit 1 Wohnung und 1 Scheuer und 4 evangelischen Einwohnern auf dem Himmelsfelsen, 654/8 Morgen.

Der Helenenhof und der Schloßhof gehören in das Rittergut Eybach, der Christophshof ist Privat-Eigenthum der degenfeldischen Familie.

e) Die Unterroggenmühle, mit 2 Wohnungen, 1 Scheuer und 2 katholischen Einwohnern; liegt 1/2 Stunde oberhalb Eybach, am Fuß der untern Roggensteige und ist ein Erbzinsgut.

Der Ort Eybach gehörte anfangs den Herren von Ybach, welche auf Hohen-Ybach hausten. Bei ihrem Aussterben zog ihn Helfenstein als Lehen an sich, und verkaufte Graf Ulrich im Jahre 1291 das Schloß mit dem Flecken an den

Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_195.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)