Seite:OAGeislingen 202.png

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Darüber die guten Herrlein zu Ursperg, wie auch Ulrich von Westerstetten Ritter erzürnt und haben eine Citation von Rom ausgebracht, darin Graf Ludwig der ältere von Helfenstein und die von Gosbach peremtorie gen Rom citirt worden, und ist solche Citation datirt von Rom, den 17. Febr. 1475. Was nun hierauf erfolgt, sagt Gabelkhover, ist mir unbewußt, da ich nichts, denn allein copias der Citation gesehen. – Ein Vergleich zwischen Kl. Ursperg und den Grafen kam indeß i. J. 1476 zu Stande.

Der Schutzheilige der Kirche ist der h. Magnus.

Im Jahr 1533 verkauften laut herrschaftlichen Saalbuches (vergl. Rink S. 97) der Abt und Konvent zu Ursperg den Kirchensatz, die Kastenvogtei und das Patronatrecht von Gosbach an das Kloster Adelberg und dieses um den nämlichen Kaufschilling an Württemberg.

Dieser althelfensteinische Ort erscheint zuerst als Gosbac in der 1sten Hälfte des 12. Jahrhunderts bei Ausstattung des Klosters Anhausen (Besold Doc. S. 331), welches hier ein Gut bekam. Begütert war allda seit 1153 auch Kl. Zwiefalten (Sulger Ann. Zw. 1, 126), im Jahr 1154 machte Adelbert von Hundersingen an dieses Kloster eine Güterstiftung bei Gosbach (Crusius Ann. pars 2. lib. 9. c. 20. p. 371); diese zwiefaltischen Besitzungen erkaufte im Jahr 1331 das Kl. Blaubeuren (Orig. im Stuttg. Staats-Archiv), welches auch später noch z. B. im Jahr 1489 bei Gosbach Güter erwarb, und allda Gültbezüge hatte. Sonst kommt das Dorf auch in helfensteinischen Urkunden des 13ten Jahrhunderts vor. Im Jahr 1422 verkaufte Schwarzfritz von Sachsenheim und seine Ehegattin Anna von Liechtenstein an die Herrschaft Württemberg unter anderen Güter, Lehen, Höfe etc. zu Gosbach und Ganslosen (Sattler 2te Aufl. Grafen 2, 87). In Gosbach wurde in alten Zeiten ein helfensteinischer Zoll oder Weggeld erhoben, dessen jährlicher Ertrag sich auf ungefähr 100 fl. belief.

In den letzten Jahrhunderten theilte der Ort die Schicksale der Herrschaft Wiesensteig.

Außer dem Dorfe an dem Weg nach Mühlhausen steht

Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 202. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_202.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)