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Der Ort selbst litt in den Jahren 1449 und 1798 durch Feuer, in den Jahren 1824 und 29 durch Wolkenbruch und Hagelschlag.

Reichenbach kam im Jahr 1806 mit der Herrschaft Wiesensteig von Baiern an Württemberg.

In die Schultheiserei gehören:

b) 2 Häuser in Gaiern mit 10 evangelischen Einwohnern, im Jahr 1804 erbaut, 3/4 Stunden entfernt, am Fuße des Wasserbergs unweit Schlath.

c) Die Pulvermühle, eine Fruchtmühle mit 5 evangel. Einwohnern, am Einflusse des Fischbachs in die Fils.

d) 1 Haus auf dem Wasserberg, mit 5 katholischen Einwohnern, 3/4 Stunden entfernt, im Jahr 1790 erbaut, mit einer schönen Aussicht.


24. Schalkstetten,

evangel. Pfarrdorf mit 246 Einwohnern auf der Stubersheimer Alp, 2 Stunden östlich von Geislingen, frei und hoch an einer östlichen Abdachung, nahe an der großen europäischen Wasserscheide gelegen, hat durch die Abwechslung von Fruchtfeldern, Wiesen und herrlichen Buchwaldungen eine freundliche Lage, und gehört in das Dekanat- und Kameralamt Geislingen, Forstamt Alpeck, Revier Stubersheim. Der Ort hat 63 Haupt- und Nebengebäude, welche ziemlich weitläufig gebaut und meist mit Stroh gedeckt sind. Im vorigen Jahre wurde auch ein Gemeindebackhaus gebaut.

Die Einwohner, 4 Bauern, 24 Söldner, außer 10 Handwerkern und Taglöhnern, nähren sich vom Feldbau und gehören zu den Wohlhabenden der Alp; der Viehstand ist nicht unbeträchtlich. Die Markung befaßt 2838 Morgen theils fruchtbarer Äcker und Wiesen, theils Waldung. Gegen viele Orte der Alp genießt der Ort den Vorzug, daß er Quellwasser hat; für die Obstbaumzucht ist der Boden zu kalt und daher wenig günstig.

Die Gemeinde hat über 8000 fl. Vermögen, und hat die Grundlasten, so wie den Blutzehnten größtentheils abgelöst.

Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_226.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)