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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

daß er mit Oberndorf und den Mühlen Mittwoch nach Laurentii des Jahres 1449 von den Rothenburgern in deren Krieg mit dem Markgrafen Albrecht von Ansbach niedergebrannt worden ist.

Im Brettachfluß ist eine so starke Mineralquelle, daß sie eine Mühle treiben könnte. Diese Quelle wird der Salzbrunnen genannt (s. allgem. Theil S. 13).

c. Bügenstegen, Weiler im Brettachthal, eine halbe Stunde südlich von Gerabronn gelegen, mit 37 evang. Einwohnern. Zehentherr ist der Staat. Der große und kleine Zehenten ist jedoch in eine Fruchtabgabe fixirt. Jagdherr ist der Fürst zu Hohenlohe-Kirchberg. Der Ort gehörte zur Herrschaft Werdeck.

d. Kupferhof, zwei Bauernhöfe mit 10 Einwohnern, worunter 3 Katholiken, eine Viertelstunde westlich von Gerabronn zwischen der Nachbarschaftsstraße von Langenburg nach Gerabronn und der Brettach auf einem Gebirgsvorsprung gelegen. Beide Höfe sind hohenlohe-kirchberg’sche Erblehen und reichen dieser hier auch jagdberechtigten Standesherrschaft den früher dem Stift Neumünster in Würzburg gehörig gewesenen großen und Neubruch-Zehenten, den kleinen Zehenten dagegen zur Pfarrei Michelbach an der Heide. Andere Gefällherren kennt der Ort nicht. Derselbe gehörte früher zur Herrschaft Langenburg, seit 1701 aber zu Kirchberg. Bis zum sechszehnten Jahrhundert hieß der Hof Michelberg, und als solcher kommt er urkundlich schon 1226 vor. (s. Langenburg.)

e. Michelbach an der Heide, evang. Pfarrweiler mit 354 Einwohnern, eine Viertelstunde von Gerabronn westlich an den Nachbarschaftsstraßen zwischen Langenburg und Gerabronn, an einer schon seit längerer Zeit urbar gemachten Haide zwischen Ludwigsruhe und Michelbach[b 1], ist am obern Ende der Schlucht gelegen, welche aus dem Brettachthal bei Liebesdorf nordwestlich bis gegen Ludwigsruhe aufsteigt. Zur Pfarrei gehören Kupferhof, Rechenhausen, Binselberg[b 2], Groß-Forst, Seibotenberg und Hezelhof. In älteren Zeiten war jedoch der Sprengel dieser alten Kirche weit größer; damals gehörten die jetzigen Pfarreien Gerabronn, Blaufelden und Schmalfelden dazu. Das Patronat hat die Krone.

Die Zeit der Erbauung der Kirche zum St. Bonifacius ist nicht bekannt. Diese und das 1742 erbaute und 1838 vergrößerte Schulhaus hat die hiesige nicht bedeutende Kirchenpflege, das Pfarrhaus aber der Staat zu erhalten. Unter den 95 Gebäuden des Orts, von welchen mehrere noch mit Stroh bedeckt sind, befindet sich als weiteres Staatsgebäude ein Fruchtkasten. Der Ort ist, weil an die Wände der Schlucht angelehnt, sehr uneben. Die Häuser sind nahe zusammengebaut und die Ortswege eng und krumm. Der Bach ohne Namen, welcher von den Feldungen bei Ludwigsruhe


Berichtigungen

  1. Berichtigung in Beschreibung des Oberamts Gerabronn S. 313–314:S. 100. L. 16. v. u. l. Michelbach statt Kirchberg.
  2. Berichtigung in Beschreibung des Oberamts Gerabronn S. 313–314:S. 100. L. 13. v. u. und S. 137. L. 1. u. 7. v. u. l. Binselberg statt Bieselberg.
Empfohlene Zitierweise:
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0100.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)