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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

3/4 des Zehentens zu Amlishagen und die zu Wollmershausen von 1/4.

Die von Wollmershausen hatten nach dem Abgang des Schlosses Wollmershausen meist hier ihren Sitz, und zu ihrer Gesammtherrschaft gehört noch das Amt Hagenhof, Oberamt Crailsheim und das nunmehrige Rittergut Hengstfeld, welches 1762 durch Erbgang und Vergleich an eine v. Holz’sche Tochter gelangte.

Am 21. Juni 1796 übergab Hohenlohe an Preußen „das bisher besessene Dominium directum über das dem Freiherrn vom Holz gehörige Rittergut Amelishagen und dessen übrigen im Brandenburgischen Territorio gelegenen Lehensappertinenzien,“ worauf 1801 preußische Belehnung und den 16. April 1803 Allodification gegen Entrichtung eines jährlichen Canons von 1521/4 fl. und von 30 fl. 27 kr. Abtrag für das Ritterpferd erfolgte.

Somit waren, wenn man die einzelnen Nachrichten zusammen faßt, im Besitz des Gutes: von 1345 an die Ritter Martin von Mergentheim, genannt Lösch und Sizel, und von 1367 an ein Zweig des Geschlechts der Ritter von Wollmershausen, bis zu dem, im Jahr 1708 im Mannsstamm erfolgten Aussterben dieses Geschlechts. Dann folgten, da beide Geschlechter belehnt waren, des 1708 verstorbenen letzten Ritters von Wollmershausen Töchter: Isabella, verehlichte vom Holz, Sophie verehlichte von Pappenheim und Juliane Sidonie, verehlichte von Clengel, für welche Eberhard Max vom Holz 1717 belehnt wurde. Nach dem kinderlosen Absterben der von Pappenheim und Albrecht Augusts von Clengel kam 1771 die Besitzung an die holzische Familie allein, und blieb bei ihr, bis im Jahr 1802 deren Gläubiger immittirt wurden. Im Jahr 1821 und theilweise 1830 aber kam Schloß und Gut durch Kauf aus der vom holzischen Debitmasse an den jetzigen Besitzer.


3. Gemeinde Bächlingen.
(Siehe unten.)


4. Gemeinde Bartenstein,


aus der Stadt Bartenstein mit einem fürstlich hohenlohen’schen Schloß bestehend. Sie zählt 1082 Einwohner, wovon 269 evangelisch, und liegt auf der Grenze des Oberamts Künzelsau, 31/2 St. nordwestlich von Gerabronn. Die Verbindung mit der Nachbarschaft ist hergestellt durch einen chaussirten, bei Riedbach in die Kirchberg–Mergentheimer Poststraße einmündenden, Weg und durch einen Vicinalweg in der Richtung von Alkertshausen. Von den fürstlich hohenlohe-bartensteinischen Behörden haben die Domanialcanzlei, die Forstverwaltung und ein Rentamt hier ihren Sitz.

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0110.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)