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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Senator Ehrhard in Rothenburg kam. Nun ist das Schlößchen, nachdem das Schloßgut längst im Einzelnen verkauft worden, im Besitz eines Bauern zu Gammesfeld. Bei der Reformation wurde die Frühmesse zum rothenburgischen Hospital gezogen, aber besonders verwaltet und später der Pfarrei wieder zurückgegeben. Obrigkeit und Landesherrschaft stand bis 1802 ganz der Reichsstadt zu.

b. Ehringshausen, Weiler mit 75 Einwohnern, worunter 1 Katholik, 5/8 Stunden westlich von Gammesfeld, an der Vicinalstraße von Wiesenbach nach Buch gelegen. Den großen und kleinen Zehenten hat die Gemeinde erkauft und aufgehoben. Bloß von einem Gut gehört er dem Staat, dem auch der Neubruchzehente zusteht. Früher hatte das Stift Feuchtwangen, neben 1 Unterthanen seiner Pfarrei Reubach, den großen Zehenten auf 4 großen Gütern; beim Übergang des Orts an Württemberg stand dieser Zehente aber Privaten zu. Die Jagd ist verpachtet und gehört dem Staat.

Geschrieben wurde der Ort früher Eyrings- und Iringshausen. Er gehörte immer zur Kirche in Gammesfeld. 1101 schenkte Heinrich von Gammesfeld den Weiler Iringshausen und Alles was er hier anzusprechen hatte, mit Ausnahme eines zur Kirche Gammesfeld verliehenen Hofs, dem kurz zuvor gestifteten Kloster Comburg. Den 25. November 1367 begibt sich Rudolph von Bebenburg aller Ansprüche auf seines Bruders Wilhelm väterliches und mütterliches Erbe, dagegen ihm derselbe den Zehenten zu Eyringshausen und Winden (wahrscheinlich das anstoßende Heufelwinden) aufgibt. Hieraus und weil später Rothenburg Besitzungen hier hatte, ergibt sich, daß Ehringshausen von Comburg wieder zur Veste Gammesfeld kam und immer als deren Eingehörung behandelt wurde.

c. Heufelwinden, mit 47 Einwohnern, worunter 2 Katholiken, 1/2 Stunden westlich von Gammesfeld gelegen, gehörte von jeher zu Gammesfeld. Von den 7 Gemeinderechten des Orts waren zwar bis zu den neuesten politischen Veränderungen eines deutschherrlich, jedoch bloß in Bezug auf die Vogteilichkeit und das Recht der Besteurung. Der große und kleine Zehente stand der Pfarrei Gammesfelden zu; in Folge der Pfarrei-Besoldungs-Verwandlung ist aber der Staat in Besitz derselben gekommen. Neubruchzehente ist hier keiner vorhanden und der Heuzehente abgelöst. Die Jagd, dem Staat gehörig, ist an die Gemeinde verpachtet.

Geschichtliches findet sich außer dem, was hievon bei Ehringshausen bemerkt ist, besonderes bloß noch vor, daß 1350 Engelhard von Weinsperg und Walter von Limpurg dem deutschen Orden ihre Güter zu Hildgartshausen, Winden und Herbsthausen verliehen.

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0145.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)