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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Unter diesem Winden ist unser Ort zu verstehen, wie sich denn auch später, wie wir hievor gesehen haben, hier wirklich ein deutschorden’scher Unterthan fand.

d. Metzholz, Weiler mit 42 Einwohnern, nordöstlich von Gammesfeld, eine kleine halbe Stunde entlegen. Der große und kleine Zehente gehört dem Dr. Bezold und Genossen in Rothenburg; Neubruch- und Heu-Zehente gibt es hier keinen. Früher waren jene dem Hospital in Rothenburg zuständig. Das Jagdrecht steht dem Staat zu und ist an die Gemeinde verpachtet. Was bei Gammesfeld in Betreff der früheren politischen Zustände bemerkt worden, gilt auch hieher. Der Ortsname wurde früher Mettenholz geschrieben, wie eine Urkunde von 1303 ergibt, die besagt „den 9. Oktober 1303 verkauft Dieter von Hornberg dem Johanniterorden in Rothenburg 4 Malter Weizen jährliche Gült in Mettenholz und Gammesfeld mit Bewilligung seines Herrn Herrn Graf Kraft von Hohenlohe.“


10. Gemeinde Hausen,
bestehend aus 3 Parcellen, mit 402 Einwohnern.

Der Bezirk liegt auf der hier sich gegen Bayern südöstlich abdachenden Hochebene, bietet zwar selbst keine Naturschönheiten, dagegen viele Stellen dar, von denen aus die belebte Landschaft um Rothenburg und zu den Füßen des nahen Keupergebirgstocks übersehen werden kann. Er zählt 75 Haupt- und 78 Neben-Gebäude, darunter 5 im Eigenthum des Staats und 5 Körperschaften zuständig. Viele sind einstockig und mit Stroh bedeckt, wenige aus Stein erbaut. An Gewässern finden sich im ganzen Gemeindebezirk bloß zwei unbedeutende Bäche, der bei Hausen, dort entspringend und bei Insingen in Bayern sich in die Tauber ergießend, und der ebenfalls in diesen Fluß ausmündende Rohrbach bei der Thomasmühle. Der Abfluß der sonstigen Gewässer und der zahlreich vorhandenen Brunnen geschieht durch die 6 Erdfälle, welche sich in den Orten Hertershofen und Hausen finden. Früher waren auch Seen vorhanden, einer von 9 Morgen bei Klosterhof und zwei je von 7 Morgen auf der Markung Hausen. Vor 40 Jahren wurden sie jedoch trocken gelegt und in Wiesen umgewandelt. Hausen, Buch und Hertershofen haben besondere Gemeinderechte. Die zusammengesetzte Gemeinde besitzt Nichts, als nach dem Stand von 1842/43 274 fl. Ausstände und 78 fl. Jahreseinkommen bei 750 fl. Ausgaben, zu deren Deckung 380 fl. umgelegt wurden. Von Gebäuden und Gütern waren die meisten Erblehen des Königl. Cameralamts Roth am See mit 5 % Handlohn und 11/4 % Hauptrecht belastet,

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0146.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)