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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

und ihre Burg Hornburg unter Verzichtleistung auf die nächst derselben gelegene Burg Sulz dem Dienste Krafts von Hohenlohe, der im Besitz des nahen Kirchbergs war, auf 3 Jahre. Von 1330 bis 1333 besaß Arnold von Seckendorf ein ihm von Engelhard und Heinrich verkauftes Drittel, überließ solches aber in letztgedachtem Jahr wieder an Heinrich von Hornburg. Nun brachte Albrecht von Hohenlohe-Uffenheim, zuerst Dompropst, dann von 1345 bis 1372 Bischof von Würzburg, Hornberg an sich, indem er 1339 von Hermann von Hornberg 1/3, 1340 von Heinrich 1/3 und endlich 1360 von Engelhard und Conrad, Edelknechten, und Raban Mönch in Comburg, das letzte 1/3 erkaufte. Auf ihn folgte sein Neffe Gerlach, welchem Kaiser Karl IV. die Erlaubniß ertheilte, zu „Hornburck eine Stadt zu bauen und daselbst einen Stock und Galgen zu haben.“ Eine Erlaubniß von welcher er jedoch keinen Gebrauch machte. Nach dem kinderlosen Absterben Gerlachs 1387 kam der Ort an seines Bruders Sohn Johann und von diesem 1406 an das Bisthum Würzburg, an welches die Burg übrigens schon früher verpfändet oder wieder käuflich übergeben worden seyn muß, da sich findet, daß sie schon 1396 Martin Sitzel in Mergentheim von dem Bischof in Pfandbesitz hatte. Auf das Bisthum folgte als Inhaber, ohne daß jedoch Nachrichten über die Art der Erwerbung vorlägen, Pfalzgraf Otto bei Rhein, Herzog in Bayern, zugleich mit Adam Hundt. Von ihnen liegen noch Burgfriedensverträge von 1416 und 1430 vor. Der Antheil der Familie Hundt ging 1459 als markgräflich ansbachisches Mannlehen und die pfalzgräfliche Hälfte 1504, als Pfalzgraf Philipp in die Acht gekommen war, ebenfalls als ansbach’sches Lehen, an die Herren von Crailsheim des Zweigs Gaimann zu Erkenbrechtshausen, über, an welche Belehnungen von Ansbach 1487, 1495 und 1504, in letzterem Jahr an „Swan von Crailsheim genannt Gaymann zu Erkenbrechtshausen,“ erfolgte. Da mit dem Tod dieses Ritters 1511 jene Linie ausstarb, so fiel Hornberg an die Crailsheim-Morstein und auf dem[b 1] Steigerwald, wurde aber durch einen Vertrag von 1514 von Letzterem den Ersteren überlassen. 1

Im Jahr 1521 kam hinsichtlich der morsteinischen Besitzungen eine Theilung vor, in welcher Hornberg auf Wilhelm von Crailsheim, Amtmann in Werdeck, überging. Auf ihn folgte 1549 sein Sohn Jakob Christoph, 1563 dessen Söhne Johann Philipp und Philipp Jakob, 1627 die Söhne des ersteren: Georg Albrecht und Wolf Christoph, welche beide kinderlos, der zweite zuletzt, 1647, gestorben sind. Sie beerbte Kraft von Crailsheim auf Neuhaus und diesen 1705 sein Vetter Wilhelm Friedrich von Crailsheim-Rügland, welcher Linie durch Vertrag mit der Linie Rödelsee unterm


Berichtigungen

  1. Berichtigung in Beschreibung des Oberamts Gerabronn S. 313–314: S. 162. L. 11. v. u. lies auf dem Steigerwald.
Empfohlene Zitierweise:
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0162.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)