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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

mittelst der aus dem Versteck wieder hervorgezogenen Waffen, unterlagen aber zuletzt und konnten die Zerstörung des Dorfs nur mittelst der Bezahlung einer Brandschatzung von 1800 fl. verhüten. Im dreißigjährigen Krieg waren hier Pestjahre 1626 und 1634. Im ersten Jahr starben 259, im zweiten 127 Menschen größtentheils an der Pest.

Ober-Stetten war bis 1802 zum Gebiet der Reichsstadt Rothenburg, in deren sogenannter Beiheeg, und bis 1810 zum Königreich Bayern gehörig (s. Brettheim). Unter Rothenburg war hier ein eigenes Amt, dem noch die Orte Wildenthierbach, Heimberg und Hachtel zugetheilt waren (Bundschuh Lexikon IV., 230).

Die Zeit der Reformation ist in Merz’s rothenburgischer Geschichte auf 1533, bei Winterbach auf 1544 angesetzt. Von den früheren Geistlichen werden Gernod von Thierbach (1334) und Albrecht von Vinsterloh (1502, Wibel a. a. O. II. S. 171 und 407) angeführt. Dann ist hier noch zu erwähnen, daß 1360 Kraft von Hohenlohe und Anna, seine eheliche Hausfrau, Irmengard verehlichte von Nassau, seine Schwester und Kraft sein Sohn, wie den andern Geistlichen ihrer Herrschaft Weikersheim und Schillingsfürst, so auch denen von Ober-Stetten für immer für ihren Leib und ihre Güter Befreiung von jeder obrigkeitlichen Belästigung und das Recht beliebiger Verfügung über ihr Besitzthum bewilligten.

In Betreff der Reuthalmühle, früher Reumühle, ist überliefert, daß 1301 Catharine von Eberstein, eheliche Wirthin des edlen Mannes Grafen Conrad von Flügelau, und Conrad und Otto, ihre Söhne, an den deutschen Orden ihre Güter, so sie hatten zu Braunsberg etc. und die Mühl zu Sturenthal verkauften. Später kam sie an das Dominikanerkloster in Rothenburg.


23. Gemeinde Raboldshausen.
Siehe unten.


24. Gemeinde Reubach,
bestehend aus 6 Parcellen mit 587 Einwohnern.

Der Bezirk ist von den Vicinalstraßen zwischen Michelbach und Brettheim und der von Klein-Ansbach auf die ebenbemerkte Route, berührt und liegt an der bayrischen Grenze. Die Lage ist hoch, hügeligt zwischen den Ausläufern des Keupergebirgs, von welchem in mehrstündiger Ausdehnung in dem anstoßenden Bayern ein waldbedeckter Höhenzug von Südwest nach Nordost gegen Rothenburg sich ausdehnt. Gewässer hat die Gemeinde zu trocknen

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0186.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)