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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Unfern des Orts ist eine ergiebige, von hiesigen Zieglern benützte Lehmgrube.

Reubach ist schon seit 1380 Pfarrdorf; bis dahin war die hiesige Kirche ein Filial von Brettheim (s. dort). Die Kirche zur Jungfrau Maria scheint nach der Jahrzahl am Langhaus im Jahr 1589 erbaut worden zu seyn. Gegenwärtig begreift der Sprengel den ganzen Gemeindebezirk. Bis 1810 war er kleiner; von Klein-Ansbach gehörte bis dahin die abgesondert gelegene Schmiede zur Pfarrei Wettringen und der übrige Theil zu Insingen (beide in Bayern) und von Kühnhardt der obere Theil bis 1812 zur Pfarrei Roth am See. Die Reformation scheint hier schon 1530 vollzogen gewesen zu seyn, da in diesem Jahr die Reihe der aufgezeichneten evangelisch-lutherischen Pfarrer mit Benedikt Münzer beginnt. Der Begräbnißplatz für die Pfarrei ist der Kirchhof in Reubach. Den Pfarrer und die beiden Schullehrer zu Reubach und Klein-Ansbach ernennt der König. Die Baulast an den Kirchen-, Pfarr- und Schul-Gebäuden in Reubach liegt der Stiftungspflege daselbst ob, in Klein-Ansbach der dortigen Ortsgemeinde. Das Vermögen der ersteren ist nicht unbedeutend (s. d. Tab.).

Der kleine und Heu-Zehente gehört zur Pfarrei, der große früher zur Pfarrei Brettheim, nun in Folge der dortigen Besoldungsverwandlung dem Staat. Die Jagd gehört auch dem Staat und ist an die Ortsgemeinde verpachtet.

Im Jahr 1319 verkauften Lupold von Insingen, des Geschlechts der Herren von Rothenburg und Nordenberg, und seine eheliche Wirthin Elisabeth, ihre Besitzungen zu Insingen und Reubach an ihren Vetter Lupold von Seldeneck, deßgleichen 1329 die Hölzer zu Reutbach. In demselben Jahr läßt Lupold von Seldeneck seinen Oheim Conrad von Tann in diesen Kauf eintreten. 1380 stiftete Albrecht von Engelhard und sein Mitbürger Trüb 3 Gülthöfe in Lehrbach zur hiesigen Kirche. Der Zoll, bis 1703 Hohenlohe-Schillingsfürst zustehend, wurde in diesem Jahr mit dem zu Insingen, Brettheim und Hilgartshausen an die Reichsstadt unter Vorbehalt der Zollfreiheit für die hohenlohenschen Unterthanen, verkauft. Bis 1802 war der ganze Ort mit allen obrigkeitlichen Rechten der Reichsstadt Rothenburg unterworfen und dem Vogteibezirk Insingen zugetheilt. Was die Beschreibung von Brettheim dießfalls enthält, gilt auch hieher.

1526 plünderte Adam von Thüngen und Genossen nach dem Bauernkrieg den Ort aus.

b. Klein-Ansbach, Weiler nebst der Thomasmühle mit 180 evang. Einwohnern, liegt nordöstlich von Reubach 3/4 St., hart an der Grenze von Bayern. Der Ort hat eine Filialkirche

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0188.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)