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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

zum heil. Nikolaus und eine eigene Schule. Die Thomasmühle hieß früher auch Röttelmühle. Der etwas abgesondert liegende Theil von Klein-Ansbach, der früher (s. oben) nach Wettringen pfarrte, hieß Klein-Wettringen. Am großen Zehenten hatte der Hospital in Rothenburg die Hälfte und Ansbach die andere Hälfte. Nun besitzt der Staat den Neubruchzehenten und vom großen und kleinen Zehenten je die Hälfte, die andere Hälfte aber der Gutsbesitzer Kaulla in Theurershof bei Hall. Die Pfarrei Reubach genießt den kleinen und den Heu-Zehenten von 2 Bauernhöfen und die Pfarrei Wettringen von einem Hof. Die Jagd, dem Staat gehörig, hat die Ortsgemeinde gepachtet. Die unbedeutende Fischerei in der Tauber bei der Thomasmühle steht dem Müller zu. Der Grundstock der Kirchenpflege beträgt 1 M. Feld und 352 fl. Geld; ihr Einkommen 34 fl., ihre Ausgabe 36 fl.

Der Ort gehörte bis 1802 zum rothenburgischen Gebiet in der Vogtei Insingen, doch hatte das Fürstenthum Ansbach 4 Lehenleute hier und in der Thomasmühle einen, ehemals zum Stift Gumprecht in Ansbach lehenbaren Einwohner, die ihm in Bezug auf die niedere Obrigkeit unterthan und auch steuerbar waren.

c. Kühnhardt, Weiler mit 98 evang. Einwohnern. Bis 1704 gehörte der große und kleine Zehente der Propstei Ansbach mit Ausnahme von 3 Gütern, von welchen der große Zehente dem Stift Feuchtwangen, der kleine Zehente aber der Stiftspfarrei Reubach zuständig war; später wurde der gesammte große Zehente von 10. Höfen und der kleine Zehnte der Reichsstadt Rothenburg, der große Zehente von den übrigen Höfen aber der Pfarrei Reubach überlassen. Gegenwärtig bezieht den Neugereuthzehenten der Staat, und den in Sackzehenten verwandelten großen und kleinen Zehenten der Gutsbesitzer Kaulla in Theurershof. Heuzehente wird nicht entrichtet. Unter den Gefällberechtigten sind die Rittergüter Hengstfeld und Michelbach an der Lücke. Der letztere Antheil war früher in Händen von Privaten von Rothenburg als Lehen des Stifts Comburg, von diesem kam er aber 1529 an Hanns Jörg von Berlichingen zu dessem Besitzthum in Michelbach. Die Jagd, dem Staat gehörig, ist an einen Privaten verpachtet.

Der Ort gehörte bis 1806 zu dem ansbachischen Amt Bemberg-Wiesenbach mit der hohen Obrigkeit (übrigens angefochten von Hohenlohe), hatte damals 5 bembergische, 4 hohenlohe-bartensteinische, 2 hengstfeldische, 1 rothenburgischen und 1 zum Rittergut Michelbach an der Lücke gehörigen Unterthanen. Übrigens hatten die Lehensherrschaften auch die vogteiliche Obrigkeit und das Besteuerungsrecht über ihre Lehenleute und deren Güter.

d. Reinsbürg mit e. dem auf derselben Markung liegenden

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0189.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)