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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Hälfte nebst dem Zoll an Fritz von Seldeneck verpfändet und verkauft. Die andere Hälfte besaß, wie er in gleicher Weise auch bei Bartenstein betheiligt war, Horneck von Hornberg. Von diesen beiden Inhabern kam 1444 mit Bartenstein auch Riedbach an Hohenlohe, der Zoll wurde aber von Würzburg wieder eingelöst und blieb in dessen Händen bis zu Anfang dieses Jahrhunderts, wo hier eine Zollstätte war. Nach einem im Jahr 1443 abgeschlossenen Vertrag hätte Horneck seinen Antheil an Riedbach mit dem Amt Jagstberg an Würzburg abtreten sollen.

Im Jahr 1454 gab die Gemeinde Riedbach den Hof zu Rengershausen zur dortigen Caplanei mit der Bedingung, daß der Caplan daselbst mit dieser Pfründe sich begnügen solle. Damals war nämlich noch die Kirche zu Ettenhausen getheilt und dieß selbst noch 1494, so daß von Hohenlohe mit Bestätigung des Bischofs ein Caplan zu Riedbach ernannt wurde. 1490 wurde der zur Kirchenpfründe in Neufels gehörige Zehentantheil zu Riedbach mit dieser Pfründe nach Neuenstein transferirt.

Zu erwähnen ist hier noch, daß 3/4 Stunden von Riedbach auf der Grenze der Markung gegen Eichholz auf einer nun mit Holz bewachsenen Stelle noch die Gräben einer ehemaligen Burg zu sehen sind, und daß nach der Volkssage hier früher die Burg Bartenstein stand.

b. Eichholz mit Heuchlingen, Weiler mit 72 evang. Einwohnern, südlich 1/2 St. von Riedbach. Universalzehentherr ist Hohenlohe-Bartenstein.

Heuchlingen kommt wie Riedbach schon 1054 vor. Es wurde damals Huchilheim geschrieben. Henricus de Huchelheim ist Zeuge in einer Kl. Schönthaler Urkunde von 1222. 1334 wurden der neu gegründeten Pfarrei Ettenhausen Einkünfte hier angewiesen. Es war, wie die übrigen Nebenorte der Gemeinde Riedbach, von den ältesten Zeiten her Eingehörung der Burg Bartenstein, der Zehente aber hatte zur Hälfte dem Ritter Rüdiger von Mergentheim gehört und kam von diesem durch Kauf 1446 an Hohenlohe.

c. Eichswiesen mit 58 evang. Einwohnern, nördlich 1/4 St. von Riedbach. Zehentherr ist Bartenstein, welcher 1446 die Hälfte von Rüdiger Sizel von Mergentheim erkauft hat.

d. Gütbach mit Klopfhof, Weiler mit 188 Einwohnern, worunter 51 Katholiken, liegt an der Staatsstraße nach Mergentheim 1/2 St. von Riedbach. Der Neubruchzehente und 1/3 des großen und kleinen Zehenten gehört zum Rentamt Bartenstein, 2/3 des großen und kleinen Zehenten und des Heuzehenten der Pfarrei Amlishagen und 1/3 des letztern Hohenlohe-Oehringen.

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0193.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)