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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Rudolph von Bebenburg von den Gebrüdern Kraft und Ulrich von Hohenlohe verpfändet, 1395 trat an seine Stelle der Landgraf Johannes von Leuchtenberg, und von diesem kam 1399 dasselbe an die Burggrafen von Nürnberg. Leztere brachten 1469 auch die Güter der Propstei Michelbach an der Heide an sich. Der noch 1457 dazu gehörige Zehente in Roth muß aber damals nicht mehr darunter begriffen gewesen seyn, da wir ihn kurz nachher im Besitz der Herrn von Wolmershausen in Amlishagen finden. Nach einer Urkunde vom 20. Mai 1486 war von Graf Albrecht zu Hohenlohe Philipp von Wolmershausen zu Amlishagen mit dem Zehenten zu Roth bei dem See und mit einem Hof an der Kirche belehnt worden. Daher noch die Rechte des Ritterguts Amlishagen. 1698 tritt Graf Philipp Ernst zu Hohenlohe-Schillingsfürst an Markgraf Georg von Brandenburg die ihm bis dahin zugestandenen Zölle zu Roth am See, Musdorf und auf dem Muswiesenmarkt für die Summe von 13.700 fl. ab.

Im Jahr 1732 waren von den Einwohnern lehen-, zins- und handlohn-pflichtig 14 zum ansbachischen Kastenamt Lobenhausen, 2 eben dahin als vormals Kloster-Anhausen’sche Lehenleute, 6 zur Pfarrei, 3 zum Heiligen in Roth, 1 zur Schulpflege Crailsheim, 8 zum ansbachischen Amt Bemberg, 3 zum Rittergut Amlishagen und 2 zu Hohenlohe-Kirchberg. Die lezteren kamen 1771 durch Tausch an Ansbach. Dann gehörten von den Mühlen zur Herrschaft Bemberg die Aumühle und die Schwarzenmühle; und zum Kastenamt Crailsheim die Seemühle. Alle obrigkeitliche Gewalt dagegen, die volle Landes- und Dorfs-Herrschaft war Ansbach zu seinem Amt Lobenhausen (s. dort), wo auch sämmtliche Einwohner auf dem dortigen Schloßgut frohnen mußten, zuständig. Nachdem aber Lobenhausen durch Vertrag 1797 an Hohenlohe überlassen war, wurde Roth dem Oberamt Crailsheim unmittelbar zugetheilt und blieb es bis 1806, von da bis 1810 war es Bestandtheil des bayrischen Landgerichts Gerabronn. Bis 1806 war zur niedern Polizeiverwaltung hier ein Schultheiß und Ehehaftengericht bestellt; der Ort hatte auch ein besonderes bürgerliches Gericht, das übrigens jährlich nur einmal Sitzung hielt und unter dessen Stab auch die lobenhausen’schen Unterthanen zu Niederwinden gehörten.

Im Städtekrieg 1449 theilte auch Roth das Schicksal vieler Orte der Gegend und wurde von den Rothenburgern niedergebrannt. Im Bauernkrieg 1525 wurden die Einwohner für ihre Theilnahme an demselben mit einer Brandschatzung von 140 fl. belegt.

b. Bemberg, Weiler von 34 Einwohnern, darunter 9 Katholiken, Filial von Groß-Allmerspann, liegt auf der Thalhöhe,

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 197. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0197.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)