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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Conrat und Ulrich Schröt[1] von Schrotzberg, des Hans, Fritz und Heinz von Rothenburg und des Heinrich von Rothenburg erklagt hat.“ 1367 findet sich Hans von Rothenburg zu Schrotzberg gesessen. Von 1345 an war hienach die Familie von Schrotzberg nur noch theilweise im Besitz. Dieselbe besaß bis ins vierzehnte Jahrhundert das Bürgerrecht zu Hall. „1397 belehnt der römische König Wenzel Heintzen von Rotenburk, gesessen zu Schrotzberg, vnd zu Im Gözen von Newenstein vnd Anna sein Weipe, desselben Heinzen Tochter mit dem Teyle, den der egenannt Heincz an der egenannten Vesten Schrotzberg hat mit allen und iglichen seinen zugehorungen, das von vns vnd dem Reiche zu Lehen rurt etc.“ Anna von Rothenburg, Tochter Heinrichs, in erster Ehe mit Götz von Neuenstein vermählt, erhielt auf Ableben ihres Vaters ein Viertel an Schrotzberg und Könbronn „den Weiler unter der Veste gelegen.“ Diesen Weiler hatte 1347 Leupold von Selteneck „seinem lieben Oheim Heinrich von Rotenburg verkauft,“ und dabei angeführt: „unsere Gut zu kynbrunnen die Herr Ulrich Schrot selige und wir do kauften und Walter von Urbach.“ 1407 erkaufte gedachte Anna von Dietrich von Rothenburg ein weiteres Viertel von Schrotzberg; der römische König Ruprecht belehnte sie nun mit beiden Vierteln und mit Könbronn mit Vorbehalt des Rechts der Benützung eines Viertheils der Veste zu seinen Zwecken. Im Jahr 1409 verkauften „Cuntz Emhard Burger zu Rotenburg und Margarethe seine eheliche Wirthin den vesten Knechten Cuntzen, Schröten und Fritzen von Berlichingen, beden zu Schrötzberg gesessen und der Gemeinde zu Schrötzberg ihr Holcze zwischen Schrötzberg und Speckheim gelegen, etwa 57 Morgen groß, um 103 Pfd. Heller.“ Die hievor bemerkte Hälfte des Schlosses war durch Verehelichung der Wittwe Anna von Neuenstein mit Friedrich von Berlichingen in dessen Besitz gekommen, während die zweite Hälfte fortwährend bei den Herrn von Schrotzberg geblieben war. Die Streitigkeiten, die zwischen beiden Inhabern nun entstanden, suchten sie 1414 durch den sogenannten Burgfrieden, den Friedrich von Berlichingen mit Ulrich von Schrotzberg einging, zu beseitigen. Sie bestimmten einen gewissen Bezirk, innerhalb dessen sie vor einander sicher waren und setzten überdieß die Verwahrung der Veste[2] und ihre Vertheidigung im Fall eines Angriffs fest.


  1. Die Herren von Neuenstein führten ebenfalls den Vornamen Schrot, auch Schrutto; Wibel hat in seiner hohenlohe’schen Kirchengeschichte nachgewiesen, daß sie, wenn auch nicht einer Familie angehörig, doch nahe Verwandte waren.
  2. In dem schrotzbergischen Antheil derselben hatte Pfalzgraf Otto bei Rhein und Herzog in Bayern das Öffnungsrecht.
Empfohlene Zitierweise:
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 213. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0213.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)