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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

zu wissen, daß ein Bühel[1] daselbsten gen Könbronn hinaus gelegen allein mit der Unterthanen Güter und einem Graben umbfangen, darauf vor Zeiten ein altes Schlößlein gestanden, welches das Burgstadel genannt wird.“ Der Platz ist jetzt, nachdem ihn die Herrschaft schon 1747 in Privathände verkauft hat, in einen freundlichen Garten umgewandelt.

Im Jahr 1634 nach der Schlacht bei Nördlingen wurde, mit der Herrschaft des Grafen Georg Friedrich von Hohenlohe, auch das Amt Schrotzberg vom Kaiser in Beschlag genommen und durch den Deutschmeister Grafen Stadion verwaltet, 1637 sogar dem deutschen Orden, in dessen Händen es bis zum westphälischen Frieden 1648 blieb, geschenkt. Stark mitgenommen wurden die Orte des Amts Schrotzberg, als vom 7. bis 20. Juli 1645 der Marschall Turenne mit 30.000 Franzosen hier und in der Umgegend von Rothenburg gelagert war.

b. Kälberbach, Weiler mit 120 evang. Einwohnern, 7/8 St. westlich von Schrotzberg, am Nachbarschaftsweg nach Herrenthierbach auf der Ebene gelegen, pfarrte bis 1531 nach Schrotzberg, von da bis 1817 nach Schmalfelden und gehört erst seit diesem Zeitpunkt wieder zur Pfarrei Schrotzberg. Hohenlohe-Oehringen ist wegen Schrotzbergs allein gefällberechtigt; der Pfarrei Schmalfelden gehörte 1/3 des großen und kleinen Zehenten und nur das Übrige der erwähnten Standesherrschaft, welche diese Rechte auf 18 Jahre an die Gemeinde verpachtet hat.

Kälberbach gehörte von jeher zur Herrschaft Schrotzberg, nur war der Zehente ein Lehen des Bisthums Würzburg (s. zuvor S. 216.).

c. Könbronn, Weiler mit der untern Mühle, 77 evang. Einw., ist an der Vicinalstraße von Schrotzberg nach Oberstetten, am Rande des Vorbachthals, nördlich 1/2 St. von Schrotzberg gelegen. Die Gefällrechte der Neubruchzehente stehen dem Standesherrn der große und kleine Zehente aber der Stadtpfarrei Nieder-Stetten zu. Die auf der Markung im Vorbachthal liegende sogenannte untere Mühle hieß früher Adolphsmühle.

Der Ort wurde in älteren Zeiten Kindbrunn, Kinnebrunn, Kenbronn, Kybrunnen geschrieben und gehörte mit allen Rechten, ausschließlich des Gerichts, dem Walter v. Vorbach, von welchem er an Lupolt v. Selteneck und Ulrich Schrot verkauft wurde, worauf Lupolt v. Selteneck 1347 seinem Oheim Heinrich von Rothenburg seinen Antheil überließ. 1345 machte sich Heinrich von


  1. Die Stelle ist ein unbedeutender Hügel auf dem höchsten dortigen Punkt.
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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 218. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0218.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)