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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

bemerken, daß der letzt gedachte Verkauf sich nur auf einen Antheil bezogen haben kann, sonst hätte nicht noch 1403 Hermann von Hornburg und Barbara von Merkinger, seine Mutter, mit Zustimmung seines Oheims Cunz von Bebenburg und seines Vetters Hans von Selteneck eben den hiesigen Pfarrsatz an Kloster Anhausen übergeben können. Die Reformation begann hier schon 1524 und war 1533 vollendet. Baupflichtig an Kirche und Pfarreigebäuden ist das königl. Cameralamt Roth am See, am Schulhaus die Gemeinde. Die Stiftungspflege hat 640 fl. Vermögen an verzinslichen Capitalien.

Herren von Wallhausen finden sich: 1243 Bertholdus de Walhausen (Schönthaler Urk.), 1250 Heinricus de Walnhuson, 1275 (Orig. Guelf. 4, 538) desgl., 1284 Siboto de Walhusen, Dapifer, 1288 derselbe als hohenlohescher Vasall, 1288 Gottfried von Wallhausen, Domherr zu Würzburg, 1291 Sifrid de Walenhusen, 1295 und 1314 Goteboldus de Walhusen, Canonicus, 1303 Heinricus de Wallenhusen, senior, 1325 Sigfried von Walnhausen, 1343 Hans von Walehusen, Bürger zu Rothenburg, als Landgerichtsschöppe.

Nach den ältesten urkundlichen Nachrichten gehörte der Ort zur hohenloheschen Burg Werdeck und ist als Eingehörung derselben namentlich in der Urkunde von 1386, vermittelst welcher Ulrich von Hohenlohe dem Eberhard Philipps, Bürger in Hall, gegen ein Anlehen Werdeck mit Gerabronn, Blaufelden u. s. w. in Pfandbesitz übergab mit den Worten: „Walnhausen mit Gericht und See“ erwähnt. Von 1386 an theilte derselbe die politischen Veränderungen mit Werdeck. Im Jahr 1257 schenkt Albert von Hohenlohe dem deutschen Orden 2 Güter und die Mühle zu Walenhausen im Dorf. 1367 verkaufte Kraft Weidner dem Kloster Anhausen für 75 Pfd. Heller seinen Hof und 1386 und 1389 demselben Hochbrand von Hornberg ihr Besitzthum. 1552 ist Georg von Elrichshausen als Besitzer von Kreußeldorf (s. hienach) genannt. 1585 brachte Hans Philipp von Crailsheim aus Privathänden die Mühle und 1594 von den v. vellbergischen Eigenthumserben 1 Hof und 1595 von seinen Vettern Julius und Wolf ebenfalls 1 Hof an sich. Dann waren noch die Herren von Sawensheim hier begütert; es wurden mit Besitzungen belehnt 1467, 1473 und 1485 Friedrich, 1498 Philipp und 1513 Michael von Sawensheim.

Der Ort gehörte unter Ansbach und Preußen als Eingehörung des Kastenamts Werdeck zum Ober- und Decanat-Amte Crailsheim und von 1806–1810 zum Landgericht Gerabronn. Indeß ist zu bemerken, daß, während zur Zeit des Übergangs an Bayern an demselben außer Preußen Niemand betheiligt war, das

Empfohlene Zitierweise:
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0227.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)