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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Catharine, seine Hausfrau, an Kraft und Götz von Hohenlohe das halbe Gericht, Kirchensatz, eigene Leute und Güter zu Gründelhardt und alle ihre Güter an der Speltach und an der Jagst und anderswo gelegen, für 3400 Pfd. Heller als freies Eigenthum. Bei einer Erbtheilung im Haus Hohenlohe fiel Kirchberg mit Thierberg, Bielried, Ilshofen, Hohnhardt, Crailsheim, Lobenhausen und Werdeck dem Ulrich von Hohenlohe aus dem Hause Langenburg zu. Dieser bewirkte 1397 die Befreiung Kirchbergs vom Lehensverband durch Überlassung von Langenburg und Sindringen als Mannslehen an die Krone Böhmen,[1] und nachdem dieß geschehen, verkaufte er 1398 Schloß und Amt zugleich mit Hohnhardt und Ilshofen an die Reichsstädte Hall, Rothenburg und Dünkelsbühl für 1800 Goldgülden. Was dazu gehörte, ist jedoch nicht angegeben, und wir können es daher bloß aus der Beschreibung bei dem späteren Rückkauf entnehmen. Von da an sollen die von Kirchberg ihren Sitz auf der Neuenburg oberhalb Gelbingen gehabt haben, welche Burg von Pfalzbayern zu Lehen gegangen sey. Weil sie nach Herzog Stephans Tode nicht gemuthet worden, sollen dessen Söhne, Stephan, Friedrich und Johann, sie als heimgefallenes Lehen eingezogen und den Grafen Gottfried von Hohenlohe damit belehnt haben. Hierüber seye nun zwischen ihm und dem vorherigen Inhaber Raban von Kirchberg eine Fehde entstanden, die 1377 dadurch beendigt worden, daß Raban auf seine Ansprüche an Kirchberg, und Hohenlohe auf die an Neuenburg verzichtet habe. Begütert waren sie jedoch auch später noch in dieser Gegend, denn 1399 empfing Cunz von Kirchberg von Graf Ulrich zu Hohenlohe nach dem Tode seiner Vettern Raban und Fritz, am Zehenten 1/2 zu Eberbach, 1/4 zu Onolzheim, 1/2 zu Nieder-Speltach und 1/3 zu Kocherstetten zu Lehen. 1404 verzichtete Adam von Kirchberg, Sohn des Conrad aus dessen Ehe mit Barbara Geier, auf seine Ansprüche an das Schloß Selteneck in demselben Jahr, in welchem dieses Schloß die Burggrafen von Nürnberg an die Reichsstadt Rothenburg verkauften. 1444 bei der Eroberung Ilshofens durch den Markgrafen Albrecht von Ansbach kam ein Adam und 1460 in den Fehden desselben Albrecht mit Bischof Johannes von Würzburg bei dem Städtchen Roth ein Conrad von Kirchberg um. Endlich 1459 ging das Letzte, was die Familie hier besessen hatte, nämlich Güter, Gült, Rechte und Gerechtigkeiten zu Gaggstatt, Weckelweiler, Helmshofen,


  1. Langenburg war würzburgisches Lehen und konnte daher nicht auf einen andern Herrn übertragen werden. Dieß wurde auch später nach einigem Streit von dem Kaiser anerkannt.
Empfohlene Zitierweise:
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 251. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0251.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)