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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Lendsiedel und Kirchberg für 254 fl. rheinisch an die Reichsstädte Hall, Dinkelsbühl und Rothenburg durch Kauf über. Im Übrigen kommen sonst noch Glieder dieser Familie meist als Zeugen bei Rechtsgeschäften vor: 1265 Rabenow; 1267 Heinrich, Canonicus in Würzburg; 1314 Conrad, Domherr daselbst, und Leupold, Chorherr und Amtmann zu Feuchtwangen; 1345 Cunz; 1406 Anna, verehelicht an Friedrich von Gundelsheim, und endlich als der Letzte von Kirchberg, Adam, Amtmann in Feuchtwangen, auch Mitglied des Hofgerichts in Ansbach von 1434–1470. Als hohenlohesche Vasallen sind von dieser Familie aufgezeichnet: 1345 Conz, 1377 Raban, 1380 Fritz, 1399 Conz und 1440 und 1446 Adam.

Das Jahr 1562 brachte am Mittwoch nach Michaelis Kirchberg mit den umliegenden Orten Lendsiedel, Eichenau, Diemboth, Weckelweiler, Gaggstatt, Mistlau, Allmerspann, Dörrmenz, Herbolshausen, Niederwinden und Dünsbach mit aller hohen und niedern Obrigkeit wieder an Hohenlohe zurück. Graf Ludwig Casimir löste sie für 93.000 fl. ein, die Ämter Hohnhardt und Ilshofen blieben aber der Reichsstadt Hall.

Ehe wir aber auf die neuere Geschichte der Herrschaft Kirchberg übergehen, haben wir noch einige Zugehörungen, zunächst die Burg Sulz, zu betrachten. Von Gaggstatt her gegen Kirchberg ist die Hochebene durch eine tiefe Kluft gespalten, durch welche ein unbedeutender, doch nicht selten auch hoch angeschwollener und reißender Bach der Jagst zueilt. Da wo dieser Bach das Gebirg verläßt, trägt von den zwei Zungen, welche jene Kluft und das Jagstthal schufen, die linke östlich gelegene die Burg Hornberg, die rechts westlich gelegene die spärlichen Überbleibsel der Burg Sulz, die hier auf dem schönsten Punkt der belebten Landschaft stand und bis zu Ende des dreizehnten Jahrhunderts dem Rittergeschlecht aus dem Stamm der Familie von Nordenberg, das sich von dieser Burg schrieb, zur Wohnung diente, dann aber an Hohenlohe kam und von diesem später wieder andern Rittern und Vasallen zu Lehen gegeben wurde. Die Veste war auf der einzigen angreifbaren und einen schmalen Kamm bildenden Stelle durch doppelte Gräben geschützt. Hartwig de Sulze kommt im J. 1145 vor, Walterus de Sulce in einer Schönthaler Urkunde von 1157, Waltherus de Sulz commendator in Mergentheim in einer deutschorden’schen vom 21. September 1257. Im J. 1271 spricht Walter von Sulz von Castrum suum Sulze. 1357 verkauft Johann von Sulze an Conrad von Windesheim einen Acker in der Waldbotklingen zu Brettheim. 1360 verschreiben Heinrich von Sulz Wittwe und ihr Sohn Hug den

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0252.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)