Seite:OAGerabronn0256.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Hohenlohe verkauft: Güter in Ruppertshofen, sein Antheil am Kirchweihschutz zu Gaggstatt, Lendsiedel und Hessenau, ein Viertel am Patronatrecht und den Kirchensatz sammt der Schulbestallung zu Lendsiedel, und Gaggstatt, dann der große Zehente zu Hornberg, Mistlau und Klein-Allmerspann sowie die Hälfte des großen Zehenten zu Beimbach, auch mehrere Waldungen, zusammen für 42.000 fl. Außerdem wurden 1636 erworben von Hall: Gefällrechte zu Niederwinden, Seibotenberg, Hezelhof, Heroldhausen, Herbolshausen und Weckelweiler und ein Drittel des großen und kleinen Zehenten in Dörrmenz, welches Hall ebenfalls von den v. vellbergischen Erben an sich gebracht hatte. Auch wurde das, was im Amt von den Lehen heimgefallen war, bei deren Verkauf an Hall 1598 zurückbehalten. Die württembergischen Lehen endlich, das Schloß Leofels mit zugehörigen Gefällen in Leofels und die Zehenten zu Weckelweiler und Lenkerstetten erhielt Hohenlohe durch Belehnung 1592. Außer diesen Erwerbungen kamen noch da und dort kleine Ankäufe und Tausche vor, woraus sich die Herrschaft oder das Amt Kirchberg gestalteten. Vor 1797 hatten dazu auch noch Antheile an den Orten Tiefenbach, Rüddern, Bölgenthal, Triensbach, Buch, Ober- und Nieder-Winden, Roth, Rückershagen u. s. w. gehört, sie sind aber in jenem Jahr gegen Werdeck mit Waldungen und Antheilen an Lobenhausen, Lendsiedel, Diemboth, Sandelsbronn, Seibotenberg und Lenkerstetten an Preußen vertauscht worden. Diese Herrschaft gehört daher nicht zu den ursprünglichen Besitzungen des Hauses Hohenlohe. 1

Was die Herren aus diesem Hause betrifft, denen sie unterworfen war, so wurde dieselbe, wie wir bereits gesehen, 1562 durch den Grafen Ludwig Casimir von Hohenlohe, der die ganze neuensteinische Hälfte des Fürstenthums besaß, erworben. Auf ihn folgten im Besitz von Kirchberg 1568 seine Söhne Albrecht, gestorben 1575, Friedrich, gestorben 1590, und endlich Wolfgang, zu Weikersheim gestorben 1610. Von diesen hatte keiner hier residirt, nachdem aber 1591 das Schloß auf dem Grund der alten Veste erbaut worden war, nahm um jene Zeit die Wittwe des Grafen Friedrich, Elisabethe, geborne Herzogin von Braunschweig, hier ihren Wohnsitz. Philipp Ernst, der Nachfolger Wolfgangs, besaß Kirchberg zu dem Stammstheil Langenburg. Seine Söhne Joachim Albrecht und Heinrich Friedrich regierten von 1628 bis 1671 den Nachlaß ihres Vaters gemeinschaftlich, von 1671 an aber gehörte Kirchberg dem Ersteren und nach dessen 1675 erfolgten Tode dem Zweiten an. Ersterer hatte hier residirt. Nach dem 1690 erfolgten Tode des Heinrich Friedrich theilten seine 2 Söhne dessen Besitzungen, und fiel davon

Empfohlene Zitierweise:
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 256. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0256.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)