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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Der Letzte von Bächlingen, Götz, stiftete i. J. 1475 nach dem Kirchenbuche von Buchenbach zur dortigen Kirche 3 Jahrstäge.

Im 13. Jahrhundert war auch das Stift Neumünster in Würzburg hier begütert und bezog jährliche Grundzinse; im Jahr 1293 tauschte es solche aber an Kraft von Hohenlohe, dessen Gemahlin Margaretha und Söhne Kraft und Conrad gegen ihre Einkünfte in Sächsenheim, im Amt Röttingen, aus.[1] Der Ort ist übrigens schon 1226 als Eingehörung der Veste Langenburg bezeichnet und seither Bestandtheil des Amts dieses Namens geblieben.

Noch ist zu bemerken, daß 1633 und 1634 hier die Pest 252 Menschen wegraffte.

b. Hürden, früher Öttenhofen, Weiler mit 62 evang. Einwohnern, 1/2 St. südöstlich von Bächlingen an der Jagst gelegen. Gefäll- und Zehent-Herr ist ausschließlich Hohenlohe-Langenburg. Der Ort hat immer zum Amt Langenburg gehört. Auf der Höhe rechts der Jagst lag einst das bei Langenburg erwähnte Schloß Katzenstein.

c. Nesselbach, Weiler mit 249 evang. Einwohnern, 1/2 St. von Bächlingen, südwestlich auf dem Bergrücken zwischen Kocher und Jagst an den Straßen von Kirchberg nach Döttingen und Künzelsau und von Langenburg nach Hall und Ilshofen, in einer geringen Vertiefung gelegen. Der Ort ist unreinlich, und die Häuser stehen mitunter zu nahe aneinander. Die Standesherrschaft hat hier ein Jägerhaus und läßt zur Zeit schöne, großartige Ökonomie-Gebäude zu einem hier erworbenen Maiereigut erbauen. Zehent- und Gefäll-Herr ist ausschließlich Hohenlohe-Langenburg.

Der Ort war früher ein mit Thoren und Wällen versehener Marktflecken. 1569 hatte Kaiser Maximilian dem Grafen von Hohenlohe erlaubt, jährlich 2 Märkte hier zu halten. Im J. 1357 werden von Hermann Kaisers Wittwe in Hall an Graf Kraft von Hohenlohe für 1026 Pfd. Heller Güter in Gailenkirchen und Nesselbach, und 1564 von der Stadt Hall an Hohenlohe Zinsen und Gülten auf 5 Gütern, 3 Feldlehen und 3 einzelne Äcker hier verkauft. Als Nezzelbach kommt der Ort schon 1226 unter den Eingehörungen der Herrschaft Langenburg vor und blieb es bis jetzt.

d. Söllboth, Weiler mit 23 evang. Einwohnern, an der


  1. Villam Bachilingen et plus quam mille mansos in orientali Francia hat Graf Liutold von Achalm zu Lehen von Bisthum Wirzburg, was ihm K. Heinrich IV. entreißt. Um 1077. Berthold Zwif. bei Hess Mon. Guelf. 207.
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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 304. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0304.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)