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Myophorien, namentlich M. Goldfussii, vulgaris und curvirostris; sie sind im Durchschnitt hier wenig mächtig und bilden in der Regel nur eine Bank von 2–3 Fuß, wie fast überall, wo die Lettenkohlengruppe sehr entwickelt ist.

Die Gyps- und Steinsalz-Gruppe des Muschelkalks, unter dem Hauptmuschelkalk gelagert, sowie dessen unterstes Glied, der Wellenkalk sind nur in der Gegend von Braunsbach angedeutet, wo der Salzgyps auf Wellenkalk gelagert erscheint, sie wurden aber durch die Bohr- und Abteufungsversuche auf Steinsalz an vielen Stellen aufgefunden; ja das im Jahr 1821 bei Steinbach, am Rippberge getriebene Bohrloch stieß, nachdem schon bei 50′ Gyps gefunden worden, bei 307′ auf die rothen Thonmergel des bunten Sandsteins, und dann wurde in diesem selbst noch einige hundert Fuß tief fortgebohrt.

Das Bohrloch bei Wilhelmsglück, unfern der Neumühle, 311/2′ über dem Kocher und 1105 württ. Fuß über dem Meere gelegen, lieferte, nachdem man Gyps und Anhydrit durchsunken hatte, im August 1822 zuerst reines Steinsalz bei 332′ Tiefe. Die Abteufung des im April 1823 begonnenen Schachtes zeigte folgende Schichtenreihe:

01) Dammerde und röthlich-gelber Lehm 010′
02) Kalkstein von Friedrichshall (Hauptmuschelkalk) 171′ 8″
03) schwärzlich-grauer Stinkkalk 002′ 8″
04) graulich-gelber Kalkmergel, in der Tiefe von 196′ mit Hornstein- und Chalcedonnieren, nach unten Gypstrümmer enthaltend 031′ 1″
05) Gyps, zum Theil späthig, grau 012′ 3″
06) Stinkkalk, mit Gyps- und Mergel-Schiefer 022′ –
07) Mergelschiefer, dunkelgrau, bituminös, mit Gypsnestern, abwechselnd mit grauem Kalkstein 006′ –
08) Grauer Kalkstein von Mergelschiefer und Gyps durchzogen 027′ –
09) Fester, grauer Gyps mit Mergelschiefer wechselnd. Bei 303′ Tiefe grauer Anhydrit von 8′ Mächtigkeit. Unter demselben Gyps mit Kalkstein 031′ –
10) Mergeliger, bituminöser, grauer Kalkstein 008′ –
11) Thongyps, gesalzen, mit Kalksteinlagen und feinkörnigem Sande. Bei 324′ Teufe mit Nestern von körnigem und faserigem Steinsalz; das Dach des Steinsalzes bildet ein fester, körnig-blättriger Gyps, unter welchem eine 1 Zoll mächtige Schichte von Salzthon sich befindet 041′ –
12) Steinsalz, derb, körnig ins Blättrige, nach der Tiefe krystallinisch und sich im Gyps verlierend 022′ 5″
Ganze Tiefe
385′ 5″

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0025.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)