Seite:OAHall0031.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Kupfer fand man im Jahr 1839 ein 10–15′ mächtiges Torflager von 10–12 Morgen Ausdehnung, welches von der K. Salinenverwaltung Hall erworben wurde und nun ausgebeutet wird. Töpfer- und Ziegelthon wird an den meisten Orten gefunden; der feinere Töpferthon, woraus das berühmte Hallische Kochgeschirr verfertigt wird, kommt von Erlach, Oberamts Backnang.

Einfache Mineralien sind nur sparsam vorhanden. Krystallisirter Quarz findet sich, bisweilen von Chalcedon begleitet, hie und da in den mittleren Bänken des Hauptmuschelkalks. Hornstein und Feuerstein meist von dunkelgrauer Farbe, mehr in den obern Bänken desselben. Röthlicher Jaspis im aufgeschwemmten Land. Trippel, von gelblich-grauer Farbe und sehr feinem Korne nesterartig in den Spalten des obersten Muschelkalks bei Hall. Eisenkies, krystallisirt und strahlig in den Vitriolschiefern der Lettenkohle. Gelbe Zinkblende von blättrigem Gefüge sehr selten im obern Muschelkalk. Gyps in ausgezeichneten Krystallgruppen als jüngeres Erzeugniß in den ausgelaugten Steinsalzgruben von Wilhelmsglück, wo er die Wandungen überkleidet. Anhydrit, feinkörnig ins Dichte, von grauer oder bläulich-grauer Farbe, als Begleiter des Steinsalzes. Steinsalz farblos und krystallisirt in prachtvollen Würfeln, hauptsächlich in den untern Bänken bei Wilhelmsglück; röthliches körniges Steinsalz und faseriges von dunkelrother Farbe ebendaselbst, letzteres jedoch sparsam. Die Hauptmasse des Steinsalzes ist graulichweiß, körnig, ins Dichte und anderseits ins krystallinisch-blättrige übergehend.


7. Pflanzen- und Thierreich.
A. Pflanzenreich.

Die Flora des Bezirkes gehört zu den reicheren, und obwohl die Hochfläche sehr angebaut ist, so gewähren doch die bewaldeten Keuperberge und die Muschelkalkgehänge der Thäler mancher zierlichen Pflanze geeignete Standorte. Jene bergen z. B. die im Frühling blühende zweiblättrige Meerzwiebel (Scilla bifolia), das Schneeglöckchen (Galanthus nivalis und (Leucojum vernum), den Frühlingsenzian (Gentiana verna), das rundblättrige und ährenblüthige Wintergrün (Pyrola rotundifolia et secunda), den Türkenbund (Lilium Martagon), mehrere Arten von Maiblumen (Convallaria majalis, bifolia, multiflora, polygonatum), den Waldmeister (Asperula odorata). In den bewaldeten Muschelkalkgehängen wuchern in

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0031.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)