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feinere Sorten finden sich aber auch nur in den Gärten von Hall. Zum Mosten wird hauptsächlich die wilde Holzbirne, zum Dörren die Blut- und Häberles-Birne verwendet. Zum Apfelmost, der früher ganz unbekannt war, wird nicht selten im Thale der Weinsäuerling bestimmt; in neuerer Zeit verbreiten sich aber auch die Luicken und Fleiner. Nußbäume wurden früher sehr häufig in die Nähe der Wohnungen gepflanzt. Im Allgemeinen läßt sich nicht verkennen, daß der Obstbau durch den Einfluß des landwirthschaftlichen Vereins, durch das Beispiel der rationellen Landwirthe und mehrerer Obstbaufreunde (namentlich der HH. Major von Buhl in Eltershofen, Stadtschultheiß Wibel in Hall u. A.) und durch die Obstbaumschulen, welche allenthalben angelegt werden, einer immer zweckmäßiger werdenden Behandlung sich erfreut; obgleich auch nicht zu mißkennen ist, daß der größere Bauer die Obstkultur fast immer als eine Nebensache betrachten wird.

Die Versuche mit Maulbeerpflanzungen, welche der Gewerbeverein vor etwa 15 Jahren in der Oberamtsstadt gemacht, hat nunmehr der Stadtrath in seinen Schutz genommen. Die Pflanzungen erweitern sich unter der Leitung des Armenverwalters Bölz alljährlich; die Zahl der Bäume beträgt einige tausend, wozu noch 120.000 Setzlinge kommen. Mehrere Proben der Seidengewinnung sind gut ausgefallen, und es ist zu hoffen, daß nach einigen Jahren dieser Industriezweig eine lohnende Beschäftigung der schwächlichern Armen Halls werden wird.

f. Waldbau. Nach der Landesvermessung sind 27.3363/8 Mrg., nämlich 7249 Mrg. Laub-, 13.2447/8 Mrg. Nadel- und 68424/8 M. gemischte Waldungen vorhanden. Es ist ihm also nahezu der vierte Theil der Bodenfläche gewidmet. Dem Staate gehören 64245/8, dem Adel 2341/8, den Körperschaften 43506/8 Mrg.; der Rest ist Privateigenthum. Die Waldungen gehören allermeist dem Forstamte Comburg an; außer diesem ist das Forstamt Crailsheim betheiligt.

Eigentliche Gemeinderechtswaldungen bestehen in dem

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0069.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)