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In den Jahren 1626 und 1634 raffte die Pest viele Menschen weg. Am 13. April 1690 brannten 11 Gebäude, worunter die Mühle, ab.

Eine Urkunde von 1415 spricht von einem „Burggraben,“ den schon damals die Gemeinde besaß. Wo die Burg stand, ist nicht zu ermitteln. – Auf der Ortsmarkung, gegen Sittenhardt hin, soll ein Bruderhaus mit Capelle gestanden haben; der Platz heißt noch jetzt St. Agatha.

b. Buchhof, Weiler mit 21 ev. Einw., ohne besonderes Gemeinderecht, liegt auf der Grenze des Oberamts Gaildorf, am Fuße des sogenannten Buchberges, 5/4 Stunden westlich von Bibersfeld, an der von Gaildorf nach Mainhardt führenden Roththalstraße. Der Ort ist erst in neueren Zeiten entstanden.

c. Hagenbach, früher auch „Hagenbuch,“ Weiler mit 61 (worunter 31 kath.) Einw. und 8 Gemeinderechten, wovon 5 althallische und 3 comburgische, und 28 Mrg. 11/2 V. vertheilten und 181/2 Mrg. unvertheilten Gemeindeäckern, Wiesen und Weiden. Hagenbach liegt 1/4 Stunde südwestlich von Hall links abwärts von der Reifensteige, auf einer die Stadt beherrschenden Anhöhe. Im Jahr 1557 war hier noch Weinbau.

Auch Hagenbach scheint eine Zugehör der nahen Limpurg gewesen zu seyn. Im Jahr 1346 verkauft Conrad Schultheiß zu Hall seinen Hof zu Hagenbach an Conrad v. Bachenstein; derselbe kam später an den Hospital Hall als limpurgisches Lehen, der ihn noch als nachmals brandenburgisches (1746), nun württembergisches Kronlehen inne hat. Den Hof, der dem Rath zu Hall von Ulrich v. Heimberg heimgefallen, verkauft derselbe 1404 an Hans v. Rinderbach; 1539 kommt er aber von Veit v. Rinderbach wieder an Hall, wohin auch 1541 Schenk Erasmus v. Limpurg einen Hof und vier kleine Güter hier vertauscht. Comburg erwarb seine drei Höfe durch Auswechslung gegen Güter zu Spöckh von Schenk Christoph zu Limpurg 1562. Zwei derselben, worüber er zuvor schon Lehensherr war, hatte er 1561 von Margaretha v. Rinderbach, geb. v. Neuhausen, um 1000 fl. erkauft. Ein Hof war viele Jahr im Besitz angesehener haller Familien und kam 1830 an den Freiherrn v. Zeppelin, welcher ihn noch inne hat.

In den Jahren 1265, 1275 und 1277 findet sich ein Waltherus de Hagebach als Zeuge. Weitere Nachrichten über diese Familie und ihren Sitz fehlen.

d. Hohenholz, Weiler mit 30 ev. Einw. und mit 4 hallischen Gemeinderechten und 23/4 Mrg. Gemeindegründen, liegt hoch und offen 1 Stunde südwestlich von Hall an der Vicinalstraße von da nach Rieden.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0184.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)