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und ein senftsches (Hohenlohe-Ingelfingen), mit 1331/8 Morgen unvertheilten und 123/8 Mrg. vertheilten Allmanden. Den großen und kleinen Zehenten bezieht die fürstliche Standesherrschaft Hohenlohe-Langenburg. Im Jahr 1473 trug Burkhardt Eberhardt v. Eltershofen diesen Zehenten zu Lehen von Graf Albrecht v. Hohenlohe, nebst einigen Gülten daselbst. Gefälle hat das königl. Cameralamt Hall, die fürstl. hohenloheschen Standesherrschaften Hohenlohe-Kirchberg (Rentamts Döttingen) und Hohenlohe-Oehringen (Rentamts Ingelfingen), die Stadtpflege und die Armenverwaltung Hall und mehrere haller Privaten. An den grundherrl. Rechten des Staats hat die Gemeinde seit 1817 den Capitalbetrag von 1010 fl. 27 kr. abgelöst. – Dieses Dorf liegt eine Stunde nordöstlich von Hall, auf dem sogenannten langen Feld, in getreidereicher Gegend, an der nordwestlichen Grenze der thüngenthaler Hochebene und an der nordwestlichen Abdachung derselben gegen das Kocherthal bei Enslingen, und bietet durch seine freie offene Lage mit dem weißen, mit vier Thürmchen versehenen Schlößchen einen recht freundlichen Anblick dar. Die Sterblichkeit ist gering (s. S. 38). Die Bewohner sind meist vermöglich und unterscheiden sich von den übrigen haller Bauern durch einen etwas schärfer markirten sogenannten Bauernstolz. Unter den Feldern zeichnen sich vorzüglich die guten Wiesen aus. Weinbau findet schon längst nicht mehr Statt. Außer einer Schildwirthschaft und den gewöhnlichen für den Landmann nöthigen Gewerben trifft man auch einige Baumzüchter, die der tüchtige Pomolog v. Buhl herangezogen hat. Der Ort ist dem Forstamt Comburg zugetheilt. Die Kirche zur St. Maria Magdalena, an welcher der Staat wegen der Oberlandesheiligenpflege die Baulast hat, ist baufällig und zu klein, obwohl sie als neuerbaut erst am 5. Nov. 1679 eingeweiht ward. Die frühere Capelle, welche 1520 „templum S. Marie Magdalene“ genannt wird, stand schon 1422. Wegen Erbauung einer neuen Kirche sind daher Unterhandlungen eingeleitet. Der Kirchhof befindet sich außerhalb Etters. Die Gemeinde hat das Schulhaus, wovon sie die Baulast hat, im Jahr 1837 wesentlich verbessert. Eltershofen ist Filial von Gelbingen. Der Pfarrer von da hat alle Sonn-, Fest- und Feier-Tage Gottesdienst zu Eltershofen zu halten und auch alle Casualien daselbst zu versehen. Im Jahr 1468 und bis 1807 war Eltershofen nach Geislingen und Münkheim eingepfarrt.

Der Ort gehörte ehedem den Edlen v. Eltershofen, von welchen einzelne Theile an andere adelige Familien übergingen, bis wir sämmtliche Güter und Gülten, mit den wenigen hohenlohischen und senftischen Ausnahmen, im Besitz der Reichsstadt Hall finden. Namentlich erwarb dieselbe 1481 von Götz

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0189.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)