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zu Rieden. Im Jahr 1486 sodann verkaufe der Heilige denselben mit vielen andern Gütern (worunter Braunoldswiesen, Rückertshausen u. s. w.) wieder an den Hospital zu Hall, welcher dagegen die Verpflichtung übernahm, beiden Caplanen zu Rieden jährlich 50 fl. zu zahlen.

Auch über die zuvorgedachte Burg fehlen weitere Nachrichten.

h. Rückertshausen, Weiler mit 104 evang. Einw., besteht aus 10 Gemeinderechten mit 13/8 Mrg. vertheilter und 63/8 Mrg. unvertheilter Allmanden, sämmtlich hallisch und liegt 11/2 Stunde nördlich von Enslingen. Der Hospital zu Hall besitzt hier 7 Güter.

Im Jahr 1037 kam das Stift Oehringen durch seine Gründer in den Besitz von Ruggartehuse ex toto (Wibel a. a. O. II. S. 10); 1397 verkaufte Peter v. Stetten an Eitel Eberhardt die Gefälle aus 10 Gütern zu Rückertshausen; 1436 und 1437 verkauften solche Heinrich und Jörg Eberhardt an Anna Vischlin und 1446 Heinrich Vischlin an den Heiligen zu Rieden und 1486 verkaufte sie derselbe an den Hospital zu Hall (vgl. Rückertsbronn). Ferner vermachte 1363 Hans Lecher d. ä. Bürger zu Hall an den Maria-Magdalena-Altar zu St. Michael ein Gut, und verkaufte 1407 Hans Eisenhut, Bürger zu Hall, zwei Güter an die Veldnerkapelle daselbst. Im Jahr 1523 und 1708 verkauften die Schenken v. Limpurg den größten Theil der Zehenten an den Magistrat zu Hall.

Im Jahr 1682 lag hier ein Weiher.

i. Schönenberg, Weiler mit 79 evang. Einw. und 11 Gemeinderechten, 86 Mrg. 3 Vrtl. unvertheilten Allmanden und Waldungen, sämmtlich althallisch, liegt auf der nördlichen Seite von Enslingen auf dem Bergkopf, der gegen das Kocherthal hereinragt und sehr steil gegen Enslingen abfällt. Unterhalb Schönenberg stand die Burg derer v. Enslingen. Die Gemeinderechtsbesitzer haben 30 Morgen Feldgüter, welche ziemlich unfruchtbar waren und 1811 zu einem Wald angelegt wurden, welcher jetzt im schönsten Flor steht.

Im Jahr 1344 verschafft Friedrich Egen, Priester zu Hall, an unser Frauen-Altar in der dortigen St. Catharinenkirche, seinen hiesigen Hof und 6 Morgen Weinberge zu Enslingen; 1523 verkaufen die Schenken v. Limpurg, 1542 Veit v. Rinderbach und 1558 Eberhard v. Stetten ihre Besitzungen zu Schönenberg an Hall. Welchem Geschlechte Hans v. Schönberg, der 1396 ein Gut zu Gottwolshausen besaß, angehörte, ließ sich nicht ermitteln.


6. Gemeinde Gailenkirchen,
bestehend aus 7 Parcellen und 872 Einwohnern.

Der Gemeindebezirk liegt auf einer Hochebene links des Kochers, und ist von Süden nach Norden auf seiner westlichen Seite

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0198.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)