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Veit v. Rinderbach an die Stadt und nachher an die Oberlandesheiligenpflege, nachdem Veit v. Rinderbach solchen zuvor von Limpurg sich zu eigen gemacht hatte. Im J. 1405 verkaufte Conz Adelmann die Gülten von 17 Höfen, nebst 1/3 des Gerichts und wieder 1/6 an Zehenten, ferner 1/3 an den Hölzern, 2 Gütern zu Schöpperg und eines zu Wagrain, an das Kloster Gnadenthal um 500 Goldgulden, und ebendahin 1426 Conz Kreß von Sachsenflur einen Theil des Gerichts und Gülten aus einigen Gütern und Antheil an den Hölzern, welche Limpurg, von dem sie zu Lehen gegangen, eigen machte. Alle diese gnadenthaler Besitzungen hat nun Hohenlohe-Waldenburg inne. Ferner verkaufen 1516 Caspar Eberhardts Erben, 1518 einige andere haller Bürger und 1521 das Ritterstift Comburg ihre Besitzungen an Hall. Im J. 1518 verschreiben sich 7 hiesige Einwohner gegen die Stadt Hall, welche sie „um Widerspännstigkeit und Vergeß“ eingethürmt und dann wieder freigelassen hatte, daß sie deßwegen der Stadt für ewige Zeiten aus mehr als 150 hiesigen Güterstücken, die sie bis dahin als „frei eigen und unbekümmert Gut“ besessen, Hellerzinse als „Herrengült“ jährlich reichen wollen.

Hohenlohe-Waldenburg sprach oftmals und noch 1611 die hohe Obrigkeit über seine hiesigen Hintersaßen an, welche ihm aber Hall nie zugestand.

Daß die Kirche mindestens seit 1266 besteht, können wir aus der obenerwähnten Umwandlung des Ortsnamens schließen. In einer Urkunde von 1345 erscheint ein Volprecht als Kirchherr von Gailenkirchen und als Lehensherr der Pfarrei 1486 Graf Albrecht von Hohenlohe. Später übten Hohenlohe und Limpurg das Patronat abwechslungsweise, bis 1541 Limpurg seinen Antheil an Hohenlohe abtrat. Der Pfarrer erschien bis 1803 sowohl beim hallschen, als beim hohenloheschen Synodus; Hall hatte das Recht, ihn zu prüfen und zu bestätigen.

Auch Gailenkirchen hatte seine eigenen Edelleute. Spuren einer Burg sind jedoch keine mehr vorhanden, obgleich deren zwei in und bei dem Orte gestanden haben sollen (s. Knock). Das alte adelige haller Geschlecht der Veldner schrieb sich auch von Gailenkirchen, später Geyer etc. Wir finden: 1288 Frater Conradus, Schultetus de Geilenkirchen (Wibel a. a. O. II. S. 105), 1303 Ulrich (ebenda II. S. 251), 1307 u. 1312 Ulrich (ebenda III. S. 59), 1316 u. 1333 Ulrich, 1328 Walther (ebenda III. S. 61), 1336 Sigfried, 1346 Hans, 1349 Johannes de Geiselnkirchen, 1401 u. 1406 Ulrich (ebenda IV. S. 36). Ein Zweig der Edlen von Gailenkirchen war die Familie der Kleinconzen; 1302 erscheint Ulrich v. Gailenkirchen und der Kleinconz, sein Bruder; von dieser Zeit an finden wir

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0201.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)