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stiftete Endris v. Münkheim ein ewiges Licht und 1485 bestätigte Papst Innocenz das Patronat des Raths von Hall zur Caplanei.

Das Schulhaus wurde 1840 wesentlich vergrößert. Die Schule besuchen die Kinder von Rieden, Hohenholz und Sanzenbach. Die Baulast hat, wie an der Kirche, der Staat. Der Kirchhof wurde 1837 außerhalb Etters verlegt.

Rieden war seit den ältesten Zeiten nach Westheim eingepfarrt und wurde erst 1845 bei Errichtung der Pfarrei, die bis auf Weiteres durch Amtsverweser versehen wird, davon getrennt. Bis dahin hielt alle Sonn- und Feier-Tage ein haller Geistlicher hier Gottesdienst, indeß der Pfarrer von Westheim nur die Casualien besorgte. Nun sind die Parcellen nebst Sanzenbach hierher eingepfarrt. Das Patronat steht der Krone zu.

Im Jahr 1057 vergibt Duidecha an das Kloster Fulda ihre Besitzungen zu Sigifrides (Rieden), Scambach (Sanzenbach), Westheim und 2 Güter zu Mittilesdorf pro amore Christi et Sancti Bonifacii etc. (Wibel a. a. O. III. S. 32). Der Ortsname rührt also von seinem ersten Erbauer Siegfried her, indem von demselben nur die Endsylben geblieben sind. Sodann verkauften 1290 Conrad v. Weinsberg und sein Sohn Conrad seine Besitzungen an Heinrich v. Tullau in lehenbarer Eigenschaft (Wibel a. a. O. II. S. 113. Ludwig lib. v. Dipl. Weinsb. S. 604). Diese Besitzungen bestanden aus der Vogtei und verschiedenen Gülten und kamen 1473 an den Hospital zu Hall, welcher sie noch im Besitz hat als vormals weinsbergisches, dann pfälzisches, nun württembergisches Kronlehen. Ferner verkaufte Rudolph v. Münkheim 1443 an Catharina Kleinconz, Heinrich Berlers Wittwe, 4 Gülten und ebenso viele Caspar Eberhards Erben an Hall, an welches 1521 Comburg und 1524 Bernhardt v. Rinderbach ihre Besitzungen ebenfalls verkauften. Die Stadtpflege Hall besitzt noch einen Theil dieser sogenannten Herrengülten, ebenfalls als vormals weinsbergisches, nun württembergisches Kron-Lehen. S. auch Uttenhofen.

Der Heilige zu Rieden erwarb 1429, 1445 und 1454 Güter zu Hellmannshofen und Kottspühl von Ulrich v. Schrozberg und Fritz v. Nenningen; 1445 Güter zu Kerdelwegh und Cröffelbach, 1446 ganz Rückertshausen, 1451 die Rohwies hinter Sanzenbach, 1457 das Hirtengütlein zu Rieden, 1478 ganz Rückertsbronn und Braunoldswiesen und 1479 mehrere Gülten zu Großaltdorf. Alle diese Güter wurden 1486 an den Hospital zu Hall verkauft, welcher die Verpflichtung übernehmen mußte, den beiden hiesigen Caplanen je 50 fl. jährlich zu ihrer Sustentation auszubezahlen.

Das Schlößchen, zunächst bei der Kirche, worauf, wie schon

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 238. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0238.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)