Seite:OAHall0277.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

derselben und am Schulhaus hat, wegen der Oberlandesheiligenpflege, der Staat; die – an dem 1766 massiv erbauten Pfarrhause eben derselbe wegen des Patronats. Zum Pfarrsprengel gehören, außer beiden Asbach, Steinbächle, Lerchenmühle und Gaugshausen, auch Eckardtshausen. Außer 5–600 fl. Armenstiftung sind auch gegen 900 fl. Schulstiftung vorhanden. Die Schule, deren Gebäude 1836 eine wesentliche Verbesserung erhielt, wird schon 1576 genannt.

Im Jahr 1313 verlieh Graf Kraft v. Hohenlohe an Adelheid v. Asbach, der Frauen Tochter von Thalheim, 2/3 des großen Zehentens zu Ober-Asbach, welche mit Burg Asbach 1367 wieder an Hohenlohe gekommen zu seyn scheinen, indem dasselbe diese Zehentrechte 1784–1786 an den Hospital Hall verkaufte. Die vormals reichsstädtischen Besitzungen kamen 1533 von Anselm v. Eltershofen, 1562 mit Ilshofen, 1564 durch Tausch von Graf Ludwig Casimir v. Hohenlohe und 1580 von Conrad v. Vellberg an Hall; auch erwarb Hall 1562 durch Tausch ein hiesiges Gut und Gülten zu Unter-Asbach von Limpurg.

Die Pfarrei ist von höherem Alter und soll von einem von Asbach gestiftet worden seyn. Als 1680 der Altar abgebrochen ward, fand sich in demselben eine Pergamenturkunde, wonach die Kirche zum h. Kilian 1221 von Bischof Sigebold von Havelberg, unter Zustimmung des Bischofs Otto von Würzburg, eingeweiht worden ist. Der Kirchensatz wurde 1469 von Ritter Jörg v. Bebenburg, Reichs-Erb-Küchenmeister, dem Kloster Anhausen bei Lobenhausen geschenkt, von wo er bei der Reformation an Brandenburg-Onolzbach, dann mit Ansbach an Preußen, 1805 an Bayern und 1810 mit Crailsheim an Württemberg gelangte. Der erste, von Brandenburg ernannte, evangelische Pfarrer war 1533 Balthasar Weysung. Das Episcopatrecht jedoch behauptete von da an die Reichsstadt, indem sie confirmirte, installirte und visitirte. Der Pfarrer hatte aber nicht blos bei dem hallischen Capitel, sondern auch auf der brandenburgischen Synode zu erscheinen.

Nach der Nördlinger Schlacht 1634 entstand eine Feuersbrunst, welche auch die Kirchenbücher verzehrte.

f. Ober-Scheffach, früher auch Ober-Scheffau, Weiler mit 68 ev. Einw. in Gemeinschaft mit Stadel aus 8 hallischen Gemeinderechten und 41 Mrg. 21/2 Vrtl. vertheilten und 505/8 Mrg. unvertheilten Allmanden bestehend, liegt südwestlich, 3/4 Stunden von Unter-Asbach, in dem engen hier ganz romantischen Bühlerthale, in das zunächst das Schmerach- und Otterbach-Thälchen einmündet. Die Häuser liegen zerstreut zu beiden Seiten der Bühler, über welche hier eine steinerne Brücke führt. Durch den Ort geht die

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 277. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0277.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)