findet etwas Weinbau (311/2 Mrg.) Statt. Über die Nahrungsquellen ist sonst nichts besonderes zu bemerken.
Der Bezirk ist dem Forstamte Comburg zugetheilt. Die großen Zehenten stehen zu Unter-Münkheim und Eichelhof 1/2 Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst und 1/2 Hohenlohe-Langenburg, in Haagen dem Staat, in Lindenhof Hohenlohe-Ingelfingen, in Ober-Münkheim demselben und theilweise Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, in Suhlburg 1/2 diesem und 1/2 Hohenlohe-Ingelfingen und in Wittighausen diesem ganz zu. Der kleine Zehente und der Blutzehente in Unter-Münkheim gebühren der Pfarrei; der Blutzehente in Haagen den Erben des Andreas Funk; in den übrigen Parcellen der kleine Zehente den Großzehentherren. Am Neubruchzehenten zu Unter-Münkheim, Suhlburg und Wittighausen sind Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst und Hohenlohe-Langenburg betheiligt. Im Besitze der übrigen grundherrlichen Rechte sind, außer dem Staate, der Stadtpflege und Armenverwaltung Hall, in Unter-Münkheim die hohenlohischen Standesherrschaften Ingelfingen, Waldenburg, Schillingsfürst und Kirchberg und die fürstliche Lehenskasse in Döttingen; in Eichelhof und Suhlburg Waldenburg-Schillingsfürst und die gedachte Lehenskasse; in Haagen und Ober-Münkheim Waldenburg-Schillingsfürst. An den Gefällrechten des Staats hat die Gemeinde seit 1817 für 2760 fl. 49 kr. Capital abgelöst; dasselbe geschah mit den Frohnrechten der gedachten Standesherrschaften. Die ganze Gemeinde gehört zur Kirche in Unter-Münkheim, wo auch die Schule für dieselbe ist. Bis 1803 gehörten sämmtliche Parcellen in das hallische Amt Kocheneck.
a. Unter-Münkheim, Pfarrdorf mit Marktgerechtigkeit und 511 ev. Einw., 48 Gemeinderechten und 74 Mrg. vertheilten und 69 Mrg. unvertheilten Allmanden und Waldungen, [1] ist das schönste und reinlichste Dorf in der ganzen Umgegend und hat eine äußerst romantische Lage, 5/4 Stunden nördlich von Hall am Kocherfluß, über welchen eine lange steinerne Brücke führt. Der in Mauerwerk eingeengte Eisbach fließt mitten durch das Dorf und ist mit mehreren kleinen Brücken versehen; daneben ziehen die breite von Hall nach Oehringen führende, mit Kandeln versehene Staatsstraße, sowie die Kunststraße in das untere Kocherthal und die Vicinalstraße nach Wittighausen durch den Ort.
- ↑ Im Jahre 1682 waren es 49 Gemeinderechte: 4 hallisch, 7 hohenlohe-waldenburgisch, 21 hohenlohe-langenburgisch, 4 vormals schlezisch, 1 comburgisch, und 12 senftisch.
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 281. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0281.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)