Seite:OAHall0283.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

all das Recht, das Conrad Veldner und Kleinconz sein Bruder gekauft haben auf der Markung Münkheim und das von der Herrschaft Lobenhausen zu Lehen geht. Anna, Herrmann Lechers Weib, verkaufte 1361 an Kraft v. Heimberg Gülten und Güter zu Unter-Münkheim, und 1406 verkaufte die Stadt Hall Conrad Senft, ihrem Mitbürger, verschiedene Güter und Gülten, die sie von Ulrich v. Heimberg ausgelöst hatte. Endlich 1481 verkaufte Wilhelm v. Vellberg seine Ansprüche an den Zins aus der Badstube an Herbold v. Münkheim.

Außer diesen waren es die Senfte und Schleze, welche hier namhafte Lehen von Hohenlohe inne hatten. Im J. 1408 wurde Conrad Senft mit dem „Haus zu Nieder-Münkheim“ und dem Bauhof daselbst und all den Lehen, die Senfts Schwehr, Hans v. Stetten inne gehabt, von Albrecht v. Hohenlohe belehnt, 1439 Catharina Senft, Conrad Schlez’s Frau, von Kraft v. Hohenlohe unter Beifügung eines Hofes zu Eltershofen und einiger weiterer kleiner Güter zu Ober- und Unter-Münkheim damit belehnt; 1439 erhielt dieß Conrad v. Bachenstein, der zweite Gatte der Catharine Senft. – Andere Güter und Gefälle, nebst einem Gut zu Asbach, wurden aber mit der Kelter und Weinbergen 1430 Conrad Senft, dem Jungen, 1473 Gilg Senft, 1517 Eitel Conrad Senft von Graf Albrecht v. Hohenlohe verliehen. Eitel Philipp Senft verkauft 1543 dieselben wieder an Graf Albrecht v. Hohenlohe und trägt ihm sein hiesiges neuerbautes Schlößchen zu Lehen auf, worauf sie 1565 wegen getreuer Dienste an Christoph Rauchhaupt und hierauf an Albrecht Otto v. Mörlau kamen, von dem sie 1686 wieder an die senftische Familie übergingen, nach deren Absterben 1802 aber dem Lehenhause heimfielen. Dieses senftische Ritterlehen bestand zuletzt aus verschiedenen Gefällen zu Unter-Münkheim, Gelbingen, Eltershofen, Herdtlinshagen, Forst, Hörlebach am Landthurm u. s. w. und ist nun in der Verwaltung des fürstl. Amtes Ingelfingen.

Ein weiteres hierher gehöriges Lehen war das Rittergut Suhlburg (s. unten), das in frühern Zeiten ebenfalls den Senften (von Suhlburg) gehörte, von den Grafen v. Hohenlohe als Mannlehen an die v. Roßdorf überging, auf Absterben des roßdorf’schen Mannsstamms 1583 dem Zacharias Hyso in Neuenstein übertragen wurde und nach Absterben des hyso’schen Mannsstammes 1699 wieder den Senft verliehen ward, und ebenfalls 1802 dem Lehenhause heimfiel. Es sind dieses die sogenannten lehenhöfischen Besitzungen zu Unter-Münkheim, Eichelhof und Suhlburg, welche nunmehr die fürstliche Lehenkassenverwaltung in Döttingen inne hat.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 283. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0283.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)