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Die Burg desselben stand da, wo nun die Kirche steht. Sie soll 1318 in Brand gerathen und an ihre Stelle von den Grafen die jetzige Kirche erbaut worden seyn. Gewiß ist, daß auf dem Kirchhof vor etwa 300 Jahren geschmolzenes Erz und Eisengeräthe ausgegraben worden ist.

Im Oktober 1626 mußte wegen eines großen Sterbens der Kirchhof erweitert werden. – Über einen hier gefundenen alten Denkstein s. Prescher a. a. O. I. 92–93.

b. Vohenstein, auf der Markung Westheim, ein kleiner, 1561 angelegter Weiler mit 55 evangel. Einwohnern, auf einer Anhöhe südwestlich von Westheim, am Einfluß der Bibers in den Kocher. Hier war einst der Sitz der Edlen v. Vohenstein; von diesen finden wir: 1286 Friedericus, 1379 Heinrich (Menken a. a. O. S. 403 und 478), 1444 und 1468 Heinrich, 1493 kaufte Georg von Schenk Wilhelm v. Limpurg das Schloß Adelmannsfelden, in dessen Besitz die Familie v. Vohenstein bis 1762 blieb (Prescher a. a. O. S. 395). Sie waren limpurgische Vasallen. Wann und wie die Burg abgegangen, ist unbekannt. Peter und Wilhelm v. Stetten stifteten 1393 die Frohnauwiesen unter Vohenstein an die Veldner Capelle zu Hall.

c. Ziegelmühle, ein etwas weiter westwärts liegender Weiler von 18 evang. Einwohnern, mit einer Mühle an der Bibers, welche 1441 Schenk Erasmus von Limpurg an die Stadt Hall vertauschte.


29. Gemeinde Wolpertshausen,
bestehend aus 9 Parcellen mit 1273 Einwohnern.

Der Gemeindebezirk ist einerseits von dem Bühlerthale und andererseits von dem Schmerachthälchen begrenzt. Er bildet die Hochfläche über beiden Thälern, indem nur Cröffelbach, Hopfach und Unterscheffach dem Bühlerthale angehören, und grenzt nördlich an das Oberamt Gerabronn. Er hat 2 Stunden in der Länge und ist fast ebenso breit. Durch den Bezirk, über Cröffelbach, Wolpertshausen und Rudelsdorf, zieht die mehrgedachte Landstraße von Hall nach Ilshofen und Crailsheim, welche in neuerer Zeit einerseits von Rudelsdorf über Hörlebach nach Langenburg, andererseits aber über Ilshofen und Asbach nach Vellberg führt. Dem Bezirke gehört auch die unten zu erwähnende Cröffelbacher-Steige an. Das Klima ist auf der Höhe etwas rauh. Hauptnahrung ist Viehzucht und Landbau. Der letztere zeichnet sich nicht aus; doch ist des starken Repsbaues zu gedenken; dagegen hat die Gemeinde fast den größten Viehstand (s. o. S. 75) und

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 317. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0317.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)