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guten Eisens. Vergl. auch Bergenweiler. Die Bohnerze sind übrigens beinahe über den ganzen Bezirk, namentlich über den östlichen Theil verbreitet, und verlassene Gruben finden sich bei Mergelstetten, Giengen (zwei ehemals bedeutende beim hohen Stich und Schratenhof) und Hermaringen.

Ein sehr wichtiges Material für die Industrie Heidenheims und der Umgegend ist der Töpferthon, welcher in vorzüglicher Güte hauptsächlich aus drei Gruben, aus einer im Brandelzhauser Staatswald bei Schnaitheim, einer zweiten im Staatswald Stangenhau (s. Herbrechtingen) und einer dritten im Staatswald Zahnberg zwischen Königsbrunn und Oberkochen, gewonnen wird. (S. den Aufsatz: Die Thongruben in der Gegend von Heidenheim, von Grill, im Landw. Corresp. Bl. 1834. II. S. 289.) Diese Gruben, namentlich die beiden letzteren, sind schon seit Jahrhunderten im Bau. Sie liefern weiße, schwarze, braune, graue und röthliche Erde; die beiden ersteren sind die fettesten und besten. Im August 1842 wurde die bis dahin ganz regellos behandelte Zahnberger Grube in bergmännische Bearbeitung genommen, und im Januar 1843 war bereits ein Schacht von 140’ Tiefe abgebaut. Das zu Tage geförderte Material, ein feiner Thon von 3 Sorten, wird an die Töpfer verkauft. Unter dem Thon erscheint ein feiner reiner Sand, und dann auch ein thonhaltiger Sand, welcher in der Ziegelhütte zur Gewinnung schöner feuerfester Steine benutzt wird, welche dem stärksten Schmelzofen widerstehen (s. Königsbronn.) Die hier gewonnene Töpfererde könnte ein sehr geeignetes Material zur Fertigung feinerer Brennwaaren und Gefäße, vielleicht selbst zur Darstellung von Steingut abgeben.[1]Sand findet

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 044. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_044.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Eine treffliche schwarze Erde aus derselben Grube könnte nach angestellten Versuchen vielleicht zu dem schätzbaren Fabrikat der Tiegel benutzt werden. Nach der chemischen Untersuchung von Herrn Walther enthält sie 58 pCt. flüchtige Theile (darunter 36–38 pCt. Kohle); 4 pCt. Kalk, 20 pCt. Kieselerde und 3 pCt. Eisen = 85. Die übrigen 15 sind theils Verlust bei der Untersuchung, theils noch unbestimmte Bestandtheile von geringerem Belang. Mittheil. des H. Pf. Schumann in Königsbronn.