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übrigens bis jetzt noch wenige Nachfolge gefunden haben. Ölgewächse, Madia und Mohn, kommen sehr selten vor; Reps, Kohl, und noch mehr Rüben-Reps, wird auf größern Gütern mit gutem Erfolg gebaut. Der dreiblättrige Klee ist ganz einheimisch, auch wird im untern Theil des Oberamts häufig die Esparsette, verhältnißmäßig weniger die Lucerne gepflanzt. Im obern Theile dürfte das umgekehrte Verhältniß stattfinden. Samen wird wenig gezogen.[1] An Wurzelgewächsen kommen vor: weiße Rüben und Angersen oder Burgunderrüben; übrigens ist dieser Anbau von geringem Belang.

Der jährliche Reinertrag des steuerbaren Ackerfeldes ist nach dem Kataster angegeben zu 3 fl. 20 kr.

b. Gartenbau. Diesem sind mit Einschluß der Länder gewidmet 20166/8 Morgen. Der Gartenbau steht im Allgemeinen den andern Gegenden nach. Zwar finden sich in Königsbronn, Schnaitheim, Heidenheim, Mergelstetten, Herbrechtingen, Giengen und Steinheim einzelne sehr hübsche Gärten, in deren Anlagen das Nützliche mit dem Schönen gepaart ist. Es finden aber diese trotz der Wohlhabenheit vieler bürgerlichen Familien nicht die wünschenswerthe Nachahmung. Kunstgärtner sind nicht im Bezirk, dagegen halten in Königsbronn, Heidenheim und Mergelstetten mehrere Privaten und Gastgeber eigene Gärtner zu Besorgung ihrer Gärten. Handelsgärtner sind nur einer in Burgberg und zwei in Giengen, wogegen die Burgberger Händler eine Menge von Gartengewächsen von Günzburg, Gundelfingen etc. beziehen und im Bezirk absetzen.

c. Wiesenbau. Der Flächenraum der Wiesen beträgt 88054/8 Morgen; davon sind Eigenthum des Staats 9107/8 M.,

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 053. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_053.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Im Ganzen ist der Bau von Futterkräutern in diesen Gegenden noch ziemlich jung, und wird erst seit ungefähr 35 Jahren in etwas größerer Ausdehnung betrieben, da die Stallfütterung nach und nach anfieng Eingang zu finden, und man die Vortheile eines vergrößerten Viehstandes immer mehr einsehen lernte. Eine wichtige Erweiterung hat der Futter- und Brachanbau im Brenzthale durch die immer mehr zunehmende Pflanzung von Grünwicken oder Wickenfutter gewonnen. Paulus a. a. O. XIV. S. 178 ff.