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des Adels 78 M. und der Körperschaften 6077/8 Morgen. Zweimähdig sind 7.3281/8, einmähdig[1] 14773/8 Morgen, und hiervon Obstbaumwiesen 165/8 Morgen, Holzwiesen (Mäder) 3174/8 Morgen, letztere hauptsächlich in Gerstetten, Söhnstetten, Steinheim und Sontheim im Stubenthal. Die Wiesenfläche, einschließlich der Obstwiesen und Mäder, verhält sich zu der der Äcker wie 1 zu 7. Eine größere Ausdehnung der Wiesenanlagen wäre sehr wünschenswerth; an manchen Orten sind gute Wiesen um 1/3 höher im Preis, als die besten Äcker. Allein bei dem theilweise noch stattfindenden Weidetrieb ist der Dünger für den Landmann zu kostspielig, um seine Wiesen zu vermehren, wiewohl es an günstigen Lagen nicht fehlen würde. Die Wiesen sind im Allgemeinen gut zu nennen und liefern durchschnittlich reichliches und gesundes, zum Theil sehr gutes Futter. Nur im obern Brenzthal wächst meistens saures Futter, weil die Wiesen aus Rücksicht für die Wasserwerke nicht entwässert werden können. Wässerungen finden im Brenzthal aus Mangel an Berechtigungen nirgends statt, und auf der Alp gebricht es an Wasser. Nur in Hohen-Memmingen, Hürben und Steinheim kommen Wiesenstrecken von kleinerem Umfang vor, welche bewässert werden. Hinsichtlich der Besserung des Bodens wird übrigens viel Fleiß und Sorgfalt angewendet. Die gewöhnlichsten Wiesengräser sind: das Knaul- und wollige Honiggras, die weiche Trespe, der rothe Wiesenklee, der Wiesenfuchsschwanz, mehrere Rispengräser. An manchen Orten aber dürfte noch mehr für die Verbesserung der Grasarten gethan werden. Ein großer Nachtheil für die Wiesen ist der noch bestehende Herbst- und Frühlings-Weidgang. Die Heu-Ernte beginnt im untern Brenzthal in der Mitte, im übrigen Bezirk Ende Juni. Zweimähdige Wiesen geben im Durchschnitt einen Ertrag

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 054. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_054.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Seit der Aufnahme vom J. 1838, auf welche sich obige Angaben gründen, hat jedoch die Zahl der einmähdigen Wiesen, durch Verwandlung in zweimädige, noch mehr abgenommen. Vergl. auch das oben in Beziehung auf die Allmanden Gesagte.