Seite:OAHeidenheim 055.png

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von 19 Ctr. Heu und 8 Ctr. Öhmd, einmähdige von 12 Ctr. Heu. Die steuerbaren Wiesen gewähren nach dem Kataster einen jährlichen Reinertrag von 51.706 fl. 21 kr. Unter Zugrundlegung der Landes-Vermessungs-Ergebnisse und der Eintheilung der Wiesen bei derselben würde dieser Reinertrag, mit Einrechnung von 1/6 für den Zehenten, auf 68.211 fl. 31 kr. sich belaufen.

d. Weinbau kommt im ganzen Bezirk nicht vor, dagegen fehlt es doch nicht an Reben, denn an einigen Orten, besonders aber in Sontheim a. d. Brenz sind viele Häuser mit solchen geziert und das Jahr 1842 hat gute Trauben geliefert.[1]

e. Obstzucht. Nach der Landes-Vermessung betragen die Gras- und Baumgärten 10593/8 Morgen und die Wiesen mit Obstbäumen 165/8 Morgen. Im Allgemeinen ist die Obst-Kultur im Bezirk nicht von Belang. Sie wird, obwohl an vielen Orten das Obst sehr gut und gern geräth,[2] doch meistens nur als Nebensache behandelt. Außer den Hausgärten und an den Straßen sind nur selten Baumanlagen zu treffen. Die meisten Bäume zählt das Steinobst, und zwar vor allen die Zwetschgen; nach diesem sind die Apfelbäume die häufigsten, bei weitem weniger zahlreich die Birnbäume, von welchen nur etwa drei Sorten verbreitet sind. Aprikosen, Pfirsiche u. s. w. gehören zu den

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 055. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_055.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Auch in dieser Gegend fehlt es nicht an lagerbüchlichen Benennungen, aus welchen man auf Weinbau in älteren Zeiten schließen möchte. Namentlich gilt dies von einer südlichen Halde, dem „Weingarten“ bei Brenz (s. Ortsbeschreibung) und einer ähnlichen bei Hohen-Memmingen.
  2. Auffallend ist, daß ungeachtet der hohen Lage der meisten Orte auf dem Albuch und der Alp doch nicht bloß die rauheren Obstsorten, sondern auch manche der feineren und empfindlicheren, gut fortkommen. So gedeiht zum Beispiel die welsche Nuß in manchen Jahrgängen sogar in dem hochgelegenen Küpfendorf, einem der höchsten Punkte der Gegend, und in den übrigen Alporten. In Ochsenberg und Zang wächst feines Kernobst, wiewohl man sich wenig mit seiner Kultur abgiebt. Mit dem meisten Fleiß und Vortheil wird die Obstzucht in Oggenhausen und auf dem Heuhof betrieben. Im Brenzthal stehen die häufigen Nebel und die Ungunst des Bodens im Wege.