Seite:OAHeidenheim 098.png

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Vicinalstraßen. Die bedeutendste ist die Wilhelmsstraße, welche von Heidenheim durch das Stubenthal nach Göppingen und Stuttgart führt. Sie wurde im J. 1827 von der Oberamts-Korporation mit einem Aufwand von 31.543 fl. gebaut und steht zur Zeit noch in ihrer Unterhaltung. Nachdem indessen die Weißensteiner Steige im OA. Geislingen im Herbst 1842 vollendet wurde, wozu die Stadt Heidenheim 5500 fl. und die Amtskorporation 6500 fl. beigetragen, auch die Strecke durch das OA. Geislingen bis zu ihrer Einmündung in die Stuttgart-Ulmer Route bereits in Staatsunterhaltung steht, so ist zu hoffen, daß auch die diesseitige Strecke vom Staat bald dürfte übernommen werden. Die Herstellung dieser Straße und der früher sehr gefährlichen Steige bei Weißenstein war ein lange gefühltes Bedürfniß dieser Gegend; sie wurde aber von jeher durch Ulm hintertrieben.[1] Erst der Regierung des Königs Wilhelm war es vorbehalten, ihre Ausführung zu genehmigen und zu befördern; die Eröffnung der Weißensteiner Steige erfolgte den 3. Oktober 1842 auf festliche Weise, an welcher nicht bloß ein großer Theil der Bewohner von Heidenheim und der Umgegend, sondern auch Deputationen der K. bayrischen Städte Lauingen

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 098. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_098.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Schon in früheren Zeiten war dieser so natürliche Straßenzug projectirt. Allein in dem vorhin angeführten Hauptvertrag mit Bayern (S. 101) machte sich der Herzog von Württemberg verbindlich: „daß die in Vorschlag gebrachte Chaussirung der Straße von Göppingen nach Heidenheim, wodurch der Zug der Posten von Paris nach Wien der Haupt- und Residenzstadt München entzogen werden würde, für immer unterbleiben solle, und Wir der Herzog überhaupt jederzeit bedacht seyn wollen, den Postcurs nach Wien beständig auf dem bisherigen Weg von Cannstadt über Ulm nach München zu erhalten.“