Seite:OAHeidenheim 107.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Bezirke hervor, welche zum Theil Vasallen der Grafen von Helfenstein, Dillingen waren, und hier, wo nicht ihre Stammburg, so doch ansehnliche Rechte, Patronate etc. hatten, vor dem J. 1500 namentlich: die Güssen von Güssenberg, Brenz und Sontheim, die Herren von Bernau, Eselsburg, Falkenstein, die Hürger von Hürgenstein, die Herren von Suntheim; ferner: die räthselhafte Familie des Markgrafen von Giengen (s. Giengen), diese schon im 11. Jahrhundert, die Herzoge von Teck, die Herren von Rechberg, Alpeck (s. Steinheim), Wolfach (s. Hürben, Herbrechtingen), Scharenstetten (s. Schnaitheim), Rietheim (s. Hermaringen), Leinberg (s. Bergenweiler, Burgberg) etc.

Um auf die Grafen von Helfenstein zurückzukommen, so wurde von K. Karl IV. den 19. Nov. 1367 das Lehen Hellenstein nebst Heidenheim und Giengen, welches dem älteren Grafen Ulrich als Vormünder Ulrichs († 1375), des Sohnes seines Vetters, übertragen war, da der junge Ulrich zu Jahren gekommen war, an diesen verliehen (Urk.), und noch im J. 1375 den 2. Juli belehnte ebenderselbe Kaiser mit diesem Besitz den Grafen Hans von Helfenstein, den jüngern, des zuletzt genannten Ulrichs Sohn (Reg. Boic. 9, 332).[1] Allein bald darauf wußte Giengen die Reichsfreiheit zu gewinnen; dagegen wurde Hellenstein nebst Heidenheim im J. 1448 von den Grafen Ulrich und Conrad, Söhnen des eben genannten Grafen Hans um 58.300 fl. und ein Leibgeding an Graf Ulrich von Württemberg veräußert.[2] Schnell rannte diese jüngere

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_107.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Dasselbe that den 19. Aug. 1401 K. Ruprecht mit Helenstein der Veste und Heidenheim dem Markt, der Vogtei der Klöster Herbrechtingen und Anhausen etc. (Chmel Reg. Ruperti S. 47).
  2. Noch im J. 1446 hatte K. Friedrich IV. den Brüdern Ulrich und Conrad, Grafen von Helfenstein, verliehen: das Schloß Hellenstein, das dabei gelegene Städtlein Heydenheim, die Kirchensätze „dazu gehörend und mit aller ander Zugehörd der Vörst- und Wiltpanne, Mann und Mannschaft, der Vogteien über die Klöster Herbrechtingen und Anhausen, it. die Zölle zu Gyslingen, Kuchen und Haydenheim.“ Chmel Reg. Frid. 1, 213. Vom Jahr 1448 ist schon ein Lehenbrief desselben Königs für Graf Ulrich von Württemberg über diese Herrschaft. (>Orig. in Stuttg.)