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Im J. 1810 wurden mit letzterem vereinigt die Dörfer Bergenweiler und Burgberg, welche von Bayern durch den Staatsvertrag, den Württemberg den 18. Mai 1810 in Folge des Wiener Friedens von 1809 abgeschlossen hatte, erworben wurden.


2. Kirchliche Verhältnisse.

Das Christenthum nahmen die Alemannen im 7ten Jahrhundert an, und Spuren christlicher Einrichtungen in unserem Bezirke können wir bis ins 8te Jahrhundert hinauf verfolgen. Das Veranuskloster Herbrechtingen (s. H.), im J. 777 von Abt Fulrad von St. Denis an dieses Kloster testamentarisch vermacht, steht in dieser Beziehung oben an; Kl. Fulda war nicht viel später bei Schnaitheim und Steinheim begütert; im 9ten Jahrhundert kam die Kapelle in (oder an der) Brenz in St. Gallischen Besitz. Verbindungen mit solchen Klöstern, wie die eben genannten, mochten für das kirchliche Leben unseres Bezirkes nicht unwichtig gewesen seyn. Ein großes Kirchenlicht, der Apostel der Pommern, Otto der Heilige, Bischof von Bamberg 1103–1139, hatte einen Ort im Albuch (ungewiß welchen) zur Heimath; durch ihn erhielt die St. Michaelskirche in Bamberg eine Kirche im Albuch (Vita S. Ottonis auctore synchrono in Act. SS. Boll, z. 2ten Jul. S. 379).

Der ganze Oberamtsbezirk gehörte zum Bisthum Augsburg, dessen Westgrenzen gegen das Bisthum Constanz diese Gegenden bilden halfen. Zur Zeit der Abtheilung in Ruralkapitel begriff das Kapitel Giengen die Orte Fleinheim, Giengen, Hermaringen, Hohenmemmingen, Nattheim, Oggenhausen; das Kapitel Heidenheim oder Gussenstadt die Orte Bolheim, Dettingen, Gerstetten, Gussenstadt, Hausen, Heidenheim, Heldenfingen, Herbrechtingen, Hürben, Mergelstetten, Schnaitheim, Söhnstetten, Sontheim, Springen (Königsbronn), Steinheim (Braun, Beschreib. der Diöcese Augsburg I, 534). Ein sehr altes Verzeichniß der Ruralkapitel (in Mon. Boic. 16, 602) nennt Dettingen statt Heidenheim als Kapitelssitz.

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_110.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)