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auf römischen Ursprung, mehr noch weisen auf solchen die Römermünzen hin, welche man bei Heidenheim, namentlich auf dem dortigen Ottilienberg, ferner bei Brenz, Burgberg, Herbrechtingen, Hermaringen, Sontheim etc., oft in ziemlicher Anzahl, von römischen Kaisern und Kaiserinnen des 1sten bis 4ten Jahrhunderts findet. Auch römische Anticaglien werden hie und da entdeckt, z. B. im J. 1839 bei Mergelstetten ein 31/2 Zoll hohes Brustbild eines Fauns von gebrannter Erde in halberhabener Arbeit, Bruchstück, wie es scheint, einer ganzen Figur. S. Württ. Jahrb. 1840. S. 354.

Die römische Provinz, zu welcher die Brenzthalgegenden gehörten, war Rhätien; ein Name, welcher noch in der Bezeichnung Rieß fortlebt.[1] Die hier stationirte Legion war die dritte italische, von welcher z. B. in Lauingen zwei Steininschriften gefunden worden sind.

Die römischen Denksteine (vergl. Württ. Jahrb. 1835, S. 35), welche bis jetzt im Bezirke des Oberamts Heidenheim an das Tageslicht kamen, sind folgende:

In Heidenheim selbst

D M
T FL VITALIS
CIVES IAL
VIX AN LXX
FL AVCVS LIB
ET ERES FAC CVR.

D. h. Diis Manibus. Titus Flavius Vitalis, cives Jal....(?) vixit annos LXX. Flavius Aucus libertus et heres faciendum curavit. Dieser Stein ist außen an der Kirche eingemauert.

D
TE...TO
ET . SEX
Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_114.png&oldid=- (Version vom 18.2.2022)
  1. „Rieß Recia, provincia Sueviae; Riez Rhaecia. Über die Identität dieses Riez, Rieß mit dem Rhaetia der Alten ist wohl um so weniger ein Zweifel, als jenes Wort früher eine viel ausgedehntere Landstrecke bezeichnete. Augsburg im Rieß. Tres sunt Retiae, Retia curiensis, Retia augustensis ...“ Schmeller, bayr. Wörterb. 3, 184.