Seite:OAHeidenheim 119.png

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aber einer viel ältern Zeit angehören, haben sich erhalten auf der Burg bei Fleinheim, auf dem Kirchberg bei Nattheim, auf dem Bügenberg bei Eselsburg, auf dem Gnannenkopf bei Königsbronn (s. die betreffende Ortsbeschr.) – Die im Mittelalter gewöhnlich gewesenen Straßen waren theils die aus der Römerzeit überkommenen (s. vorhin), theils neugebildete. Die frequenteste war ohne Zweifel die Straße nach Bayern, auf welcher diesem Lande die Weine der Rhein- und Neckargegenden, den Schwaben aber das Salz der Bayern zugeführt wurde. Sie folgte von Lauingen der Römerstraße bis in die Gegend von Hohenmemmingen, bog sodann nach diesem Ort ein, wo seit alten Zeiten eine Zollstätte sich befand, und zieht, jetzt noch unter dem Namen Weinsträßle bekannt, der Römerstraße südlich parallel laufend nach Heidenheim. Bei dem sogen. hohen Stich fällt sie in die jetzige Gienger Straße ein. Sie war bis zur Anlegung der Chaussee über Hermaringen (s. oben) die Landstraße nach Bayern, und wird noch jetzt von Viehhändlern gebraucht. S. Ortsbeschr. Hohenmemmingen. Aus dem Mittelalter stammen auch die Straßen nach dem Kocherthal, und die nach Nürnberg über Nattheim; in letzterem Orte und in Itzelberg bestanden alte Zollstätten. Der Straße gegen Zang nach Gmünd ist vorhin gedacht.[1] Westwärts wurde noch die alte, wahrscheinlich römische „Heerstraße“ befahren, die eine Zollstätte bei Gussenstadt hatte. Nach Ulm führte die Straße über Dettingen, von wo der Weg nach Hausen noch jetzt das „Heersträßle“ heißt.

Schlösser, Burgen, Burgruinen, und Stellen alter Burgen, worüber das Nähere in den betreffenden Ortsbeschreibungen zu ersehen ist, befinden sich folgende in dem Bezirk:

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_119.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. In der Folge wich die Straße nach dem Remsthal von dem alten unbrauchbar gewordenen Römerweg ab. Der „Postweg“ heißt der Weg nördlich von Söhnstetten, von St. Patriz bei Böhmenkirch nach Steinheim. Eine kleine Viertelstunde nördlich von diesem heißen die Felder von Gnannenweiler nach Steinheim „am hundertjährigen Weg.“