Seite:OAHeidenheim 153.png

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sicherte der westphälische Friede (1648) für immer den Besitz des Klosters dem Protestantismus und dem Hause Württemberg. (Die Reihe der evangelischen Äbte siehe bei Sattler, topogr. Gesch. und bei Binder, Kirchen- und Lehrämter.)

Seither war Anhausen ein herzogliches Klosteramt, wie bereits oben bemerkt. Der jedesweilige Abt war ordentlicher Weise zugleich Pfarrer des Klosters und des dazu gehörigen Kirchspiels, der jeweilige Pfarrer zu Bolheim war sein Diaconus. Der Oberamtmann war zugleich Kloster- und Forstverwalter, Amtsschreiber und Amtspfleger.

b) Der Wangenhof, ein schöner Hof auf der Höhe über Anhausen mit 7 Einwohnern, Filialisten von Anhausen. Das Hofgut ist 1840 auf 18 Jahre um jährliche 1000 fl. verpachtet worden, und begreift 2165/8 M. 25,8 R. Ackerfeld, 371/8 M. 6,3 R. Wiesen, 22/8 M. 37,7 R. Gras- und Baumgarten, 1/8 M. 32,0 R. Gemüsegarten und Länder, 195/8 M. 35,3 R. Weide und Laubholz-Gebüsch, 4/8 M. 36 R. Lehmgruben, 24/8 M. 35,8 R. Ödung und 2/8 M. 35,8 R. Brunnen und Wassergräben, zusammen 2795/8 M. 14,8 R.


4. Gemeinde Brenz,

bestehend aus dem evangelischen Pfarrdorf (Marktflecken) dieses Namens, mit 858 Einwohnern (worunter 2 Katholiken, Filialisten von Burgberg). Die Markung Brenz liegt zu einem Theil im Brenzthale, zu einem zweiten auf den sanften Hängen der dasselbe links begleitenden Höhen, und zu dem dritten Theil in der Donauebene, in welche das Brenzthal hier ausmündet. Die östliche Grenze ist zugleich die Landesgrenze gegen Bayern. Da von der 21153/8 M. betragenden Markung 5586/8 M. dem Staat und 2025/8 M. der Gemeinde gehören, so ist das Areal für die Privaten ziemlich beschränkt, indem nur 154/85 M. auf den einzelnen Kopf kommen. Der Boden der höher gelegenen Felder, dessen Unterlage aus Kalkmergel besteht, ist etwas kalt und schwer, und darf nur sehr flach gepflügt werden; dagegen ist der Boden der niederen Felder und der Ebene meist humusreich und fruchtbar. Das Brenzthal hat vorzugsweise auf dieser Markung Moorboden. Vermöge der niederen Lage hat Brenz wie seine Nachbar-Gemeinde Sontheim die mildeste Temperatur im OA. Heidenheim, und die Ernte beginnt oft um 8–10 Tage früher als in Hohenmemmingen, Oggenhausen und Nattheim. Gleichwohl halten die Frühlingsfröste auch hier bedeutend lange an, und Abende und Nächte sind auch im Sommer häufig kühl. Daß übrigens in früherer Zeit auch bei Brenz, wie an so manchen Orten des Landes, wo längst keine Rebe mehr grünt,

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_153.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)