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30jährigen Kriege durch Brennen und Rauben; im J. 1652 war das Pfarrhaus noch nicht wieder aufgebaut.

Vor der Aufhebung der Klosterämter stund Dettingen zu 4/5 unter dem Oberamt Heidenheim zu 1/5 unter dem Klosteramt Anhausen. – Der verdiente Abt des Klosters Elchingen, Andreas Thierlein, erwählt 1541, gest. 1547, war in Dettingen geboren.

2) Bindstein, die oben erwähnte Mahlmühle, 1/4 St. unterhalb Anhausen an der Brenz, mit 4 Einw. Ein jenseits der Brenz gelegenes Haus desselben Namens gehört zu Herbrechtingen; s. d. hierüber und über die Burg Bindstein.

3) Falkenstein, K. Staatsdomäne, mit einem Mayerhof über dem Brenzthal und oben genannter Ziegelhütte; mit 11 E. Das Gut bildet eine eigene Markung und umfaßt 1424/8 M. 33,2 R. Ackerfeld, 1 M. 24 R. Garten und Länder, 5/8 M. 46,8 R. Gras- und Baumgarten, 287/8 M. 46,3 R. Wiesen, 25,0 R. Wassergraben, 15/8 M. 1,6 R. Ödung, 7/8 M. 33,3 R. Steinbrüche, 1/8 M. 20,0 R. Gebüsch, 5/8 M, 34,0 R. Waiden, 85/8 M. 18,2 R. Wege, 16/8 M. 11,4 R. Areal der Gebäude und Hofräume, zusammen 1873/8 M. 4,8 R., und ist dermalen verpachtet von 1842-60 um jährl. 1200 fl. an Geld, 10 Schff. Roggen und 45 Schff. Dinkel.

Von der weitläufigen alten Burg Falkenstein steht noch erhalten die in einen Schafstall verwandelte Kapelle mit Kreuzgewölben. Sonst sieht man nur noch wenige Überreste von Grundmauern und Eckthürmen. Ein außerordentlich schmaler und scharfer Felsgrat führt zwischen schwindelnden Tiefen zu beiden Seiten hinaus auf einen senkrechten Vorsprung 400’ über dem Brenzthal, auf welchem man ein höchst anziehendes Landschaftsbild vor sich hat. Ein hoher Thurm auf diesem Felsvorsprung, ehemals eine sehr malerische Zierde des Brenzthals, mußte im J. 1818 der Betriebsamkeit der neuern Zeit weichen; eben so das Burgthor, das vor nicht langer Zeit noch gestanden hatte. Die Wohnung der Dienstleute hat sich erhalten und ist jetzt das Pächterhaus. 1/8 St. südl. von dem Hof steht die neue, vorzüglich schöne und geräumige Ziegelhütte.

Die Besitzer der Burg Falkenstein, welche von andern gleichnamigen wohl zu unterscheiden ist, erscheinen zum ersten Male im J. 1258. Rudolf und Swigger, die Brüder von Falkenstein, waren damals die Lehensherren eines Hofs in Birkach (einem abgegangenen Orte bei Lauingen), auf dessen Eigenthumsrechte sie verzichten, als ihre Lehensträger, Marquard und Berthold, die Brüder von Giengen, ihn an Kl. Kaisersheim verkauften (Reg. Boic. 3, 125, von Raiser Lauingen S. 53). Das Geschlecht der Herren von Falkenstein verschwindet in früher Zeit.

Im J. 1331 den 16. Febr. verzichtete Graf Johannes von

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_173.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)