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Kanal in Bewegung gesetzt werden: eine Schleifmühle in der Stadt, eine Sägmühle außerhalb des Spitalthors, an welcher sich eine Stampfmühle für Rothgerber, eine Weißgerberwalk- und Ölmühle befinden. Letztere und eine zweite Ölmühle verfertigen sowohl Reps- als Leinöl. Eine Tuch- und eine Bleichwalke, eine Gypsmühle, eine Gerstenmühle und zwei bedeutende Mahlmühlen. Unterhalb der Stadt auf einer Insel der Brenz befindet sich eine ansehnliche Blaiche, und westlich, an der Straße nach Herbrechtingen, eine namhafte Ziegelhütte. Eine der Stadt zugehörig gewesene Pulvermühle ist eingegangen.

Apotheken sind zwei vorhanden.

Schildwirthschaften 14 und 5 andere Wirthschaftsgewerbe, Bierbrauereien 15.

Ein eigenthümliches Fabrikat ist das bekannte Giengener Wasser, ein spirituoses Medicament, das hier verfertigt und in kleinen Fläschchen versendet wird. Es ist ein Arcanum der Familie Martin, die 1746 ein kaiserliches Privilegium darauf erhielt. In neuern Zeiten hat jedoch der Glaube an dieses früher sehr beliebte Hausmittel sehr abgenommen.

Von den bedeutenderen Gewerben nennen wir noch das der Rothgerber, Färber, Säckler, Schreiner und Messerschmiede, unter welchen letzteren namentlich Georg Klöpfer, der sich in England ausgebildet hat, durch ausgezeichnete Arbeiten bekannt ist. Ein im J. 1842 errichteter Gewerbe-Verein beabsichtigt, die industriellen Interessen in jeder möglichen Hinsicht zu wahren und zu fördern.

Auf der neuesten Gewerbeliste erscheinen folgende selbständige Gewerbe:

14 Bäcker, 2 Barbierer, 1 Blättersezer, 1 Bleicher, 3 Bortenwirker, 17 Branntweinbrenner, 2 Buchbinder, 1 Bürstenbinder, 3 Dreher, 1 Essigsieder, 4 Färber, 4 Fischer, 2 Flaschner, 4 Frachtfuhrleute, 13 Gerber, 2 Glaser, 2 Gold- und Silberarbeiter, 6 Hafner, 1 Holzmesser, 2 Hutmacher, 1 Kaminfeger, 1 Kammmacher, 2 Kärner, 14 Kaufleute, 9 Kleinhändler, 1 Kleemeister, 1 Kürschner, 1 Kleinuhrmacher, 2 Kornmesser, 6 Küfer, 3 Kupferschmiede, 1 Leistschneider, 4 Maurer, 7 Messerschmiede, 14 Mezger, 3 Musiker, 6 Müller, 3 Nadler, 5 Nagelschmiede, 2 Pflästerer, 2 Pudermacher, 2 Rothgießer, 4 Säkler, 5 Sattler, 4 Seifensieder, 2 Seiler, 16 Schneider, 5 Schlosser, 11 Schreiner, 17 Schuhmacher, 3 Schuhflicker, 2 Siebmacher, 7 Schmiede, 4 Steinhauer, 5 Strumpfweber, 24 Tuchmacher, 2 Tuchscheerer, 4 Wagner, 1 Walker, 62 Weber, nämlich 33 Linn-, 7 Baumwollen- und 22 Lohnweber, 1 Wollenkämmer, 1 Ziegler, 3 Zimmerleute, 2 Zinngießer, 10 Zeugmacher, 4 Zuckerbäcker.

Unter den Hilfs- und Nebengewerben war sonst die Flachs-

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_189.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)