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Übrigens hatte der Rath in Giengen für die Sicherheit der Stadtangehörigen in diesen bedenklichen Zeiten trefflich zu sorgen gewußt.

Das 17. Jahrhundert brachte die Leiden des 30jährigen Krieges über Giengen. Schon im J. 1628 hatte die Stadt durch die Quartiere und Durchmärsche kaiserlicher Truppen, die Kriegssteuer und Verehrungen an Befehlshaber und Offiziere 34.029 fl. 42 kr. eingebüßt. Im J. 1631 lag hier Wallenstein zur größten Beschwerde für die Stadt, in der goldenen Gans war sein Quartier. Das zerstörendste Ungewitter brach aber nach der Nördlinger Schlacht vom 27. Aug. 1634 über Giengen los. Am 2. Sept. stand das ganze spanische Heer in und um die Stadt; sein Oberbefehlshaber, der Herzog von Parma, hatte drei Tage lang sein Hauptquartier in derselben. Am 5. Sept. wurde ganz Giengen, nur vier Häuser und eine Scheune ausgenommen, in Asche gelegt, die Einwohner von Croaten, Spaniern und Burgundern um die Wette aufs entsetzlichste gequält (s. das Umständliche bei Mag. S. 34). Noch im J. 1648, um die Zeit des Abschlusses des westphälischen Friedens, litt die Stadt aufs Neue durch ein Corps von 7000 Franzosen unter General

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_204.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)