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Linie. Den 26. April 1372 verkaufen Chunrad, Bruno und Dieppold, Gebrüder, die Güzzen von Staufen an den Grafen Ulrich von Helfenstein den Jüngeren alle ihre Güter zu Memmingen mit allen Zugehörungen, Nutzungen, Rechten und Zugehör um 324 Pfg. guter Haller an Würzburger Pfenningen (Reg. Boic. 9, 277). Die Kirche in Hohenmemmingen wurde im Jahr 1412 durch eine Bulle Pabst Johanns XXIII. dem Kloster Herbrechtingen einverleibt (Kuen Coll. 4, 225), was auch Pabst Alexander VI. im Jahr 1497 bestätigte (Besold. 959). Auf den Dorfzehenten in diesem Ort und in Sachsenhausen lieh die St. Giengen im Jahr 1617 dem Herzog Johann Friedrich von Württemberg 33.000 fl. In den Jahren 1649-60 war Hohenmemmingen nach Hermaringen eingepfarrt. Laut ältesten Salbuches gehörte das Gericht, Zwing und Bänn zu Memmingen der Herrschaft Heidenheim, welche hier auch eine ihrer Zollstätten hatte. Mit dieser Herrschaft kam Hohenmemmingen unter Württemberg.


17. Gemeinde Hürben,

evangelisches Pfarrdorf mit 734 Einwohnern (worunter 4 Kathol., Filialisten von Burgberg) und einer Markung von 3335 Morgen. Diese Markung besteht aus fünf Theilen, aus dem Wiesenthal des wasserreichen Hürbenbaches, der im Dorfe selbst entspringt und mit der Lone (Lontel) auf der Markungsgrenze sich vereinigt; aus dem ehemaligen, seit 1825 in Wiesengrund verwandelten See zwischen dem Dorf und Hermaringen; aus dem waldigen Kahberg zwischen den beiden genannten Theilen; und aus zwei durch einen Thaleinschnitt, durch welchen die Heidenheim-Augsburger Staatsstraße herabführt, getrennten Hochflächen. Auf letzteren beiden liegen die Äcker, 15006/8 Morgen, welche mit Ausnahme von 453/8 Morgen flürlich gebaut sind. Die Fruchtgattungen sind die gewöhnlichen, am meisten Dinkel und Roggen, sodann Gerste, Haber, weniger Hülsenfrüchte. Der Bracheinbau wird stark betrieben, der Flachsbau gehört zu den stärksten in der Gegend (300-400 Sri. jährl. Aussaat). Den Durchschnittsertrag von Dinkel und Roggen schätzt man auf 6 Scheffel per Morgen, von Gerste auf 3. Der niedrigste und höchste Preis eines Morgen Ackers ist 15 und 350 fl. Die Wiesenfläche beträgt 5103/8 Morgen, sämmtlich zweimähdige und zum Theil Wässerwiesen. Darunter sind 4081/8 Morgen dem Staat gehörige und an Privaten verpachtete Seewiesen. Die letzteren geben nur einen Ertrag von 6 Ctr. Heu, 3 Ctr. Öhmd, die eigenen aber im Hürbenthale 12 Ctr. Heu und 10 Ctr. Öhmd per Morgen. Die Qualität ist übrigens nur mittelmäßig. Höchster Preis eines Morgens 600 fl., mittlerer

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 238. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_238.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)