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und eine, von der Gemeinde zu unterhaltende, Kapelle, in welcher alle 14 Tage von dem Pfarrer von Hohen-Memmingen Sonntags-Gottesdienst gehalten wird. Der Heilige hat c. 45 fl. Einnahme. Ein neues Schulhaus hat die Gemeinde 1837 mit einem Aufwande von 1700 fl. gebaut. Ein eigener Begräbnißplatz ist nicht vorhanden; die Todten werden in Hohen-Memmingen begraben. – Die Römerstraße von Faimingen her, die auf eine Strecke von 5/8 St. in einer schnurgeraden Linie die Gränze zwischen Württemberg und Bayern (der diesseitigen Markung und der von Bachhagel) bildet, ist oben S. 117 näher nachgewiesen worden.

Sachsenhausen kommt im J. 1143 als Sachsenhusen bei Ausstattung des Kl. Anhausen vor; hier hatte im 15. Jahrhundert Peter von Lainberg einen Hof. Auch Kl. Königsbronn hatte allda mehrere Höfe und Güter, von denen es einige im J. 1508 an die Klöster Anhausen und Herbrechtingen gegen Güter in Söhnstetten austauschte.


23. Gemeinde Schnaitheim,

bestehend aus dem evangel. Pfarrdorf dieses Namens und dem Filial-Weiler Aufhausen mit 1759 Einw. auf 2 Markungen von 10.9156/8 M. Flächengehalt, von welchen 30866/8 M. auf die Mark. Aufhausen kommen. Dieser Bezirk liegt im obern Brenzthal, und wird von dem Brenzfluß mitten durchströmt. Die Höhen und Abhänge zu beiden Seiten des zum Theil sumpfigen Thales sind mit Ackerfeld, mehr aber noch mit Waldungen (63984/8 M.) bedeckt, welche über die Hälfte der Gesammtmarkung einnehmen. Ackerbau wird auf 2845 M. getrieben, wovon aber über 1/3 aus Wechselfeldern und Ausbäuen besteht. Größere geschlossene Güter sind beinahe keine mehr vorhanden. Der Boden gehört im Ganzen nicht zu den ergiebigeren im Oberamt; man schätzt den Ertrag eines M. an Dinkel, der nebst Gerste vorherrschend gebaut wird, auf 7-8 Scheffel. Die Brach wird ungefähr zur Hälfte eingebaut. Die Preise sind 30-100-250 fl. per M. Die Wiesen (462 M.) sind auf Schnaitheimer Markung zum größeren Theil ein-, auf Aufhäuser zweimähdig, und liefern dort zu 2/3, hier zu 1/2 saures Futter. Der Durchschnittsertrag wird nur zu 10 Ctr. Heu, und 3 Ctr. Öhmd angenommen. Preise: 70-250-500 fl. Der ziemlich niedrig stehenden Obstcultur sucht man durch Einrichtung einer Baumschule aufzuhelfen. Der bei weitem größte Theil der oben angegebenen Waldfläche gehört dem Staat (48104/8 M.); die Gemeinde besitzt 10954/8, Privaten den Rest mit 4924/8 M. In den Staatswaldungen spricht die Gemeinde das Waidrecht an. Die Pferdezucht ist nicht von Bedeutung, die Rindviehzucht nur in

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 268. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_268.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)