Seite:OAHeidenheim 285.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und hatten bis 1806 einen eigenen, dem Oberamt Heidenheim untergebenen Schultheiß.

Nach der Nördlinger Schlacht (1634) wurde der Ort eingeäschert.

Auf dem Hochberg zwischen Steinheim und Gnannenweiler stand ein Hof, welcher als „Hof ze dem Hohenberge“ in der helfensteinischen Theilung vom J. 1356 unter dem Antheil des jüngern Grafen Ulrich vorkommt. Ein Theil des Hohenbergs gehörte nach Königsbronn, war aber nach Heidenheim vogtbar. Hier hatte das Kloster ohne Zweifel eine Expositur; noch jetzt heißt die Stelle, wo letztere stand, das Klösterle, und der ganze Distrikt, ein Wechselfeld von 776/8 M. 1,0 R. Meßgehalt ist zehentfrei. Man sieht noch die Überreste der Umfangsmauer eines Brunnens, Grundmauern, Steine und Ziegel von den Gebäuden mit den deutlichen Spuren der Einäscherung. Vor Jahren soll ein Stück von einer zerschmolzenen Glocke gefunden worden seyn. Die Sage der Umwohner spricht von einem Nonnenkloster, das hier gestanden haben soll. Möglich, daß der Name des Klosters Rechenzell lautete, indem das Heidenheimer Salbuch einen abgegangenen Ort dieses Namens auf dem Albuch anführt, ihn jedoch nicht als königsbrunnisch sondern als heidenheimisch bezeichnet. – In der Nähe südlich war der abgegangene Ort Adelgotzweiler (Salbuch), wovon ein Haidedistrikt noch jetzt den Namen Weiler führt. Andere alte Weilerstätten auf dieser Markung sind: Geroldsweiler und Felgenhof (nördlich vom Klösterle), Burg (Walddistrikt 3/4 St. ostnordöstlich von Steinheim), Hitzingen oder Hitzingsweiler (1/4 St. nordöstl.). Die Lage des ebenfalls abgegangenen Weilers Westheim (Besold S. 668) läßt sich nicht mehr angeben.

a) Öschenthal, Hof mit 15 Einw., eine kleine geom. St. südöstlich von Steinheim, von Waldungen eingeschlossen, früher Staatsdomäne, seit 1822 Privateigenthum.

b) Ziegelhütte, mit 12 Einw. (oben zu Steinheim gerechnet) 1/2 St. östlich von Steinheim. In der Nähe ist ein Hungerbrunnen, der Lerzbronnen oder die Lerz genannt. – Eine neue Ziegelhütte entstand 1843.

2) Bibersohl, Hof mit 6 Einw. (darunter 3 Kathol.) 13/4 St. nordwestlich von Steinheim, in sehr hoher, kalter und waldiger Lage am Anfang des Wendthals, K. Staatsdomäne, davon ein Areal von 3877/8 M., 1831/49 für jährl. 495 fl. verpachtet ist. Die ganze Markung enthält 11723/8 M., darunter 7521/8 M. Waldungen. Man findet hier die Überreste einer Kapelle, und die Sage will, daß hier ein Kloster gestanden habe, vielleicht nur ein Pfleghof des Klosters Elchingen.

Im J. 1302 verkaufte Graf Ulrich von Helfenstein an K. Albrecht

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 285. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_285.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)